Explosionen

NATO-Angriff auf Gaddafi-Anwesen

Teilen

Residenz unter Beschuss - versteckt sich der Diktator im Bunkersystem?

Die NATO hat nach Berichten des arabischen Nachrichtensenders Al-Arabiya in der Nacht zum Dienstag in Tripolis die Residenz von Muammar al-Gaddafi angegriffen. Wie der Sender unter Berufung auf Angaben der Rebellen berichtete, waren vom Gelände der Residenz in Bab Al-Aziziya schwere Explosionen und Gewehrfeuer zu hören. Wo sich Gaddafi aufhält, ist nach wie vor unbekannt. Als möglicher Aufenthaltsort gilt das Bunkersystem unter der Residenz.

Nach Angaben der Gaddafi-Gegner befinden sich noch bis zu 20 Prozent der libyschen Hauptstadt unter Kontrolle der Gaddafi-Truppen, darunter das Gelände in Bab Al-Aziziya.

Bei ihrem Kampf um die Kontrolle der libyschen Hauptstadt Tripolis haben die Rebellen weitere Verstärkung aus der Hafenstadt Misrata erhalten. Mehrere Schiffe mit rund 500 Kämpfern und Waffen an Bord hätten am Montag Tripolis erreicht, weitere Aufständische seien über die Küstenstraße in die Hauptstadt vorgedrungen, teilte der Militärrat von Misrata mit. Soldaten von Gaddafi hätten den Konvoi auf dem Weg nach Tripolis beschossen und dabei drei Rebellen getötet. Weitere Kämpfer hätten von Misrata aus ihren Vormarsch auf Sirte, Gaddafis Geburtsort, fortgesetzt.

Kurz vor Beginn der Blitzoffensive der Rebellen gegen Tripolis haben Vertraute Gaddafis nach Angaben von US-Regierungsvertretern "verzweifelte" Verhandlungsversuche gestartet. Zahlreiche selbsternannte Repräsentanten Gaddafis hätten in den "letzten 24 bis 48 Stunden" in Washington vorgefühlt, berichtete Außenamtssprecherin Victoria Nuland. Doch kein einziges Angebot sei auf die Hauptforderung der internationalen Gemeinschaft eingegangen und habe Gaddafis sofortigen Machtverzicht angeboten.
 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.

Rebellen bejubeln das Ende Gaddafis