Nach Notlandung

Totalschaden an Merkels Kanzlerjet

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Nach dem Beinahe-Crash stellte der Hersteller des deutschen Regierungsfliegers einen Totalschaden fest. Der Jet muss weg.

Im April musste ein Regierungsjet vom Typ "Global 5000" eine eher dramatische Notlandung hinlegen. Die deutsche Kanzlerin befand sich zum Zeitpunkt des ruppigen Landungsmanövers jedoch nicht an Bord. Ein Generalinspekteur der deutschen Bundeswehr bescheinigte nun, 5 Monate später, einen Totalschaden. Laut Flugzeugbauer "Bombardier" sollen die Reparaturkosten deutlich höher ausfallen als der aktuelle Marktwert des Jets. 

Am 16. April hoben die Piloten der deutschen Bundeswehr in Berlin-Schönefeld ab. Kurze Zeit darauf verloren die Piloten die Kontrolle über den Jet, sodass sie zu einer Notlandung ansetzen mussten. Beide Tragflächen touchierten bei der Landung die Landebahn und wurden beschädigt.  

Vier Monate waren Techniker des Flugzeugbauers "Bombardier" damit beschäftigt, sämtliche Fehler und Schäden an der Global 5000 auszumachen. Leider umsonst. Der Marktwert des Jets, der seit 2011 Teil der deutschen Regierungsflotte ist, soll zwischen 8 und 11 Millionen Euro betragen. Bei einer Reparatur müssten die Tragflächen und das ganze Fahrwerk ausgetauscht werden. Zudem gibt es ein weiteres Problem. Eine komplette Generalsanierung wäre auch noch ziemlich riskant. Viele der benötigten Bauteile sind nämlich nicht mehr verfügbar.

Wer zahlt?

Auch das zuständige Verteidigungsministerium will den Jet ausmustern. Zum Knackpunkt dürfte allerdings die Frage werden: Wer wird für den entstandenen Schaden zur Kasse gebeten? "Bombardier", der Hersteller des Kanzlerjets, hat zugegeben, beim Einbau eines Teiles im Cockpit Fehler gemacht zu haben. Dabei handelte es sich um keine Kleinigkeit. Jenes Bauteil gibt Steuerbefehle der Piloten weiter. Der fehlerhafte Einbau zog schwerwiegende Folgen nach sich. Die Klappen auf den Tragflächen reagierten seitenverkehrt, woraufhin die Kontrolle über die Maschine verloren ging.

Experten gehen davon aus, dass "Bombardier" nicht drum herum kommt, für den Schaden bezahlen zu müssen. Allerdings sei das Unternehmen für solche Fälle versichert.

Das Nachfolgemodell "Global6000" wird derzeit noch in Kanada getestet und soll in wenigen Tagen an die Bundeswehr übergeben werden.

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