Schlamperei in fünf Röntgenpraxen in Frankreich: Tausende Menschen könnten eine falsche Diagnose erhalten haben - und infiziert worden sein.
Die französischen Behörden schlagen wegen eines Gesundheitsskandals großen Ausmaßes Alarm. Durch Schlamperei in fünf Röntgenpraxen in Nordfrankreich könnten tausende Menschen eine falsche Diagnose erhalten haben oder mit gefährlichen Viren infiziert worden sein. Das Gesundheitsministerium ruft knapp 7.000 Patientinnen, die zur Krebsvorsorge in den Praxen waren, zu Kontrolluntersuchungen auf, wie ein Sprecher am Mittwoch mitteilte. Zudem werde eine Beratungsnummer für die Betroffenen eingerichtet.
Praxen geschlossen
Die von einem belgischen Arzt geleiteten
Praxen wurden bereits im Dezember geschlossen. Ersten Ermittlungen zufolge
waren die Mitarbeiter völlig unzureichend ausgebildet und missachteten
grundlegende Hygieneauflagen. Weil Instrumente für endoskopische
Ultraschalluntersuchungen nicht desinfiziert worden seien, habe
Infektionsgefahr bestanden, sagte ein Ministeriumssprecher dem Sender
France-3. Das Risiko, sich mit Aids oder Hepatitis B infiziert zu haben,
bezeichnete er als gering. Der Arzt, der die fünf Praxen im Département
Aisne an der belgischen Grenze leitete, wurde suspendiert.