Der Dammbruch ereignete sich vor zehn Tagen. Das Eisenerzbergwerk wurde jahrelang vorschriftwidrig betrieben.
Die Schlammlawine nach einem Dammbruch an einem Lagerbecken eines Bergwerks in Nordchina hat wahrscheinlich 270 Menschen das Leben gekostet. Zehn Tage nach der Katastrophe waren 260 Leichen aus den Schlamm- und Erdmassen geborgen, während noch zehn Menschen vermisst wurden. Die Ermittlungen der Ursache des Unglücks in Tashan nahe Linfen (Provinz Shanxi) konzentrieren sich darauf, wie das Eisenerzbergwerk vorschriftswidrig das Ablagerungsbecken bauen und selbst jahrelang ohne Betriebserlaubnis operieren konnte.
Jahrelang nicht auf Sicherheit geprüft
Auch sei der Damm
jahrelang nicht auf seine Sicherheit überprüft worden, obwohl Dorfbewohner
schon lange vor den potenziellen Gefahren gewarnt hatten. Die Lawine aus
Schlamm und Rückständen der Bergwerksförderung hatte einen Markt und mehrere
Häuser weggerissen. Die örtlichen Behörden haben anfangs offenbar versucht,
das Ausmaß der Katastrophe zu vertuschen, indem die Zahl der Toten niedriger
angegeben wurde.
13 Verantwortliche, darunter der Vorstandsvorsitzende des Xinta Bergwerksunternehmens und der Geschäftsführer der Grube, seien festgenommen worden. Auch seien der Parteichef der Gemeinde Taosi, der Arbeitsschutzdirektor und Chefingenieur des Landkreises Xiangfen wegen Vernachlässigung ihrer Pflichten entlassen worden.
600 Meter breit, drei Stockwerke hoch
In der Provinz Shanxi war
eine Lawine aus Schlamm, Steinen und Minenabfällen auf ein Lagerhaus, ein
dreigeschossiges Bürogebäude, einen Markt und einige Häuser im Ort Tashan
niedergegangen. Der Schlamm bildete einen etwa drei Stockwerke hohen und 600
Meter breiten Wall.
In China kommt es wegen der oft veralteten Infrastruktur und nicht eingehaltener Sicherheitsvorschriften immer wieder zu Unglücken.
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