Tief "Daisy"

Schnee sorgt europaweit für Chaos

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Dutzende Tote, Stromausfälle und Verkehrsbehinderungen am ganzen Kontinent.

Während das Tief "Daisy" in Österreich entgegen den Vorhersagen nicht für großes Chaos in Österreich sorgte, hat es in anderen europäischen Ländern den Menschen am Wochenende Sorgen bereitet. Insbesondere die Briten kämpfen gegen die anhaltenden Schneefälle. Die längste Kälteperiode seit drei Jahrzehnten hat das Vereinigte Königreich fest im Griff - und die Meteorologen sagten am Sonntag weitere Niederschläge voraus. Auf mehreren europäischen Flughäfen mussten die Maschinen vorübergehend am Boden bleiben.

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Verkehrsprobleme
In der irischen Hauptstadt Dublin konnten am Samstag vier Stunden lang keine Flugzeuge starten oder landen - betroffen waren mehr als 70 Flüge. Vom Winterwetter beeinträchtigt war am Wochenende auch der Betrieb auf den Londoner Flughäfen Heathrow, Gatwick und Luton sowie in Belfast, wie die britische Nachrichtenagentur PA meldete. Auch eine Reihe von Sportveranstaltungen in Großbritannien fielen dem Schnee zum Opfer. Allein in der ersten Fußball-Liga mussten sieben Spiele abgesagt werden.

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Gasverbrauch erreicht Rekordwert
Angesichts der für Großbritannien ungewöhnlichen Kältewelle hat der Gasverbrauch inzwischen Rekordwerte erreicht. Nahezu 100 Unternehmen wurden sogar aufgefordert, auf die Nutzung von Gas vorläufig zu verzichten, um Energie einzusparen. Premierminister Gordon Brown versicherte aber am Samstag, es seien noch genügend Gasvorräte vorhanden. Dagegen wurde das Streugut auf der Insel knapp.

Todesopfer
Unterdessen stieg die Zahl der im Zusammenhang mit dem Winterwetter zu beklagenden Todesopfer laut PA auf 26. In einem Waldgebiet in Newcastle wurde am Samstag eine 42-jährige Frau bewusstlos im Schnee entdeckt. Sie starb später im Krankenhaus. In der Grafschaft Yorkshire erfror eine 90-jährige Frau in ihrem Garten. Im Lake District im Nordwesten Englands suchten Rettungskräfte weiter nach einem seit Dienstag vermissten 51-jährigen Wanderer.

Stromausfall in Polen
Im Süden Polens hatten am Sonntag rund 80.000 Menschen keinen Strom. Bäume seien unter der Schneelast zusammengebrochen und hätten die Stromleitungen beschädigt, meldete die Nachrichtenagentur PAP.

Die seit Freitag andauernden Schneefälle haben in Tschechien auch am Montag den Verkehr behindert. Im böhmischen Landesteil herrschte in mehreren Regionen weiter der Verkehrsnotstand, wie Radio Prag berichtete. Wegen Schneeverwehungen kam es im Zugverkehr teilweise zu mehrstündigen Verzögerungen, von denen auch Verbindungen nach Wien betroffen waren. Laut ÖBB hatten nachts und in der Früh fünf aus Prag kommende Züge 60 bis 80 Minuten Verspätung.

Frankreich stöhnt
Auch im Südosten Frankreichs waren am Sonntag rund 2.400 Privathaushalte von der Elektrizitätsversorgung abgeschnitten. Ursache für die Stromausfälle in den Departements Vaucluse, Bouches-du-Rhone und Gard seien starke Schneefälle, teilte das Energieunternehmen ERDF mit. Mehreren französischen Regionen, beispielsweise in der Bretagne, ging das Streusalz aus

Der Flughafen Genf-Cointrin wurde am Sonntagvormittag wegen starken Schneefalls für rund sechs Stunden geschlossen. Mehr als 70 Flüge konnten nicht planmäßig abgewickelt werden; rund 15 Flüge wurden ganz gestrichen, wie ein Flughafensprecher sagte. Auf den Start- und Landebahnen lagen vorübergehend rund zehn Zentimeter Schnee.

Auf dem Flughafen der französischen Stadt Lyon mussten 800 Passagiere auf Feldbetten übernachten, weil ihre Flüge wegen starken Schneefalls gestrichen wurden. Nach Angaben eines Flughafensprechers waren vor allem britische Winterurlauber betroffen. Bereits am Samstag war der Betrieb auf dem Flughafen von Toulouse vorübergehend eingestellt worden.

Spanische Turbulenzen
Die winterlichen Wetterkapriolen sorgten auch in Spanien für Turbulenzen. Wie die Tageszeitung "El Pais" berichtete, wurden am Flughafen Madrid-Barajas bis zum Vormittag 57 Flüge gestrichen. Betroffen waren vor allem Inlandsrouten, aber auch im internationalen Flugverkehr kam es zu Behinderungen. So wurden beispielsweise Flüge in die Schweiz und nach Deutschland vorerst nicht durchgeführt. Für den heutigen Tag waren in Madrid 1.120 Flüge geplant, bis 8.00 Uhr konnten nur 49 ordnungsgemäß absolviert werden.

Stürmischer Wind und Schnee sorgten auch im Süden Dänemarks für ein Verkehrschaos. Die Menschen wurden aufgerufen, möglichst zuhause zu bleiben. Militärfahrzeuge rückten zur Unterstützung der Räumdienste aus.

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