Schlechter Einfluss

"Simpsons" in Venezuela aus TV verbannt

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Wegen ihres schlechten Einflusses wurden die "Simpsons" aus dem Kinderprogramm verbannt. Ersetzt wurden sie durch "Baywatch".

Der venezolanische Fernsehsender Televén muss wegen der US-Cartoon-Serie "Die Simpsons" ein Sendeverbot befürchten. Die Behörden des mittelamerikanischen Landes haben wegen der Ausstrahlung der satirischen Zeichentrickserie während der Kinderschutzzeit am Vormittag ein Untersuchungsverfahren eingeleitet, wie die Rundfunkkontrollbehörde Conatel am Dienstag (Ortszeit) in Caracas mitteilte. Der Sender könne zur Zahlung einer Geldstrafe verurteilt oder auch mit einem dreitägigen Sendeverbot belegt werden.

Conatel hatte Televén vor drei Monaten erstmals gewarnt, "Die Simpsons" könnten einen schlechten Einfluss auf die Kinder in Venezuela ausüben. Der Sender setzte die Serie daraufhin vor zwei Wochen ab. Auf dem Sendeplatz um 11.00 Uhr vormittags wird seitdem der Strand- und Bikini-Klassiker "Baywatch" ausgestrahlt.

Zahlreiche Zuschauer hätten gegen die "Simpsons" im Vormittagsprogramm protestiert, erklärte Conatel-Chefin Elda Rodríguez. Es handle sich um keine politische Verfolgung von Medien durch die Regierung des linksgerichteten Staatschefs Hugo Chávez, sondern um im Gesetz vorgesehenen Zuschauerschutz, betonte sie. Weder die Produzenten der "Simpsons" noch Televén gaben bisher eine Stellungnahme ab.

Die Regierung von Chávez hat ein strenges Auge auf die Medien. Der regierungskritische Sender RCTV musste im Mai 2007 den Betrieb einstellen, nachdem Chávez eine Verlängerung der Sendelizenz wegen "putschistischer Programme" des Senders verweigert hatte.

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