Frauenrechte-Demo

Teilnehmer in Kabul mit Steinen beworfen

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In Kabul tobt weiterhin ein heftiger Streit um das neue Ehegesetz für Schiiten. 300 junge Frauen wurden Opfer einer wutenbrannten tausendköpfigen Menge.

Mit wüsten Beschimpfungen und Steinen haben rund 1.000 Demonstranten in Kabul eine Kundgebung für Frauenrechte attackiert. Sie bedrängten die 300 meist jungen Frauen, die gegen das kürzlich verabschiedete neue Ehegesetz für die Schiiten in Afghanistan protestierten.

Eskalation
Mehrere Männer hoben Kieselsteine auf und warfen sie auf die Frauen. In Sprechchören riefen sie: "Tod den Sklaven der Christen." Ein Mann ging eine junge Frau mit Kopftuch an, die ein Transparent hielt mit der Forderung: "Wir wollen kein Taliban-Recht". Er schrie sie an: "Du bist eine Hündin, du bist keine schiitische Frau!" Die Demonstrantin entgegnete mit ruhiger Stimme: "Das ist mein Land und mein Volk."

"Ehefrauen"-Gesetz
Der Protest richtete sich gegen ein Gesetz der Regierung für die schiitische Bevölkerung, das Ehefrauen dazu verpflichtet, sich mindestens einmal in vier Tagen den sexuellen Forderungen ihres Mannes zu unterwerfen. Genau geregelt werden auch die Bedingungen, wann und unter welchen Umständen die Frau das Haus verlassen darf. Das Gesetz hat auch international massive Kritik ausgelöst, was die Gegendemonstranten besonders empörte.

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