Port au Prince

Tränengas für hungrige Erdbebenopfer

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Bei der Verteilung von Hilfsgütern haben sich die Menschen um die Nahrungsmittel geprügelt. Auf der anderen Seite konnte ein junger nach 11 Tagen gerettet worden.

Bei der Verteilung von Hilfsgütern in Haiti haben UN-Truppen am Samstag Tränengas eingesetzt und Warnschüsse abgefeuert. Auf einem ehemaligen Militärflugplatz in der Hauptstadt Port-au-Prince hatten zunächst hunderte Überlebende der Erdbebenkatastrophe ruhig in Zweierreihen angestanden, um Nahrungsmittel, Wasser und Radiogeräte zu erhalten. Dann habe es kleinere Rangeleien gegeben, schließlich habe sich die Menge auf die zu verteilenden Güter gestürzt.

Brasilianische UN-Blauhelme hätten daraufhin Warnschüsse in die Luft abgegeben und Tränengas eingesetzt.

Nach dem verheerenden Erdbeben der Stärke 7,0 vom 12. Jänner war die Hilfe in dem verarmten Karibikstaat nur schleppend angelaufen. Bisher starben mehr als 150.000 Menschen, 194.000 Menschen wurden verletzt. Rund eine Million Haitianer sind obdachlos.

Nach 11 Tagen gefunden
Ein junger Mann ist am Samstag lebend unter den Trümmern eines Hotels in der Hauptstadt Port-au-Prince geborgen worden. Helfer aus Frankreich, Griechenland und den USA befreiten den Mann am 11. Tag nach dem Erdbeben aus seinem Gefängnis.

Bei seiner Befreiung gab er bekannt, dass er sich von Bier und Keksen ernährt habe. "Ich habe alles gegessen was ich gefunden habe", so der Mann.

Am Freitag hatte die Regierung die Suche nach Überlebenden der Katastrophe offiziell für beendet erklärt. Insgesamt wurden 132 Menschen von internationalen Rettungsteams lebend geborgen.

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