Entwarnung

Tsunami-Alarm in Indonesien aufgehoben

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Der Alarm nach dem Nachbeben mit der Stärke 6,9 wurde aufgehoben.

Weitere Nachbeben und neue Tsunami-Warnungen haben die Menschen im Westen der indonesischen Insel Sumatra am Freitag weiter in Atem gehalten. Nach einem Nachbeben der Stärke 6,9 rief das staatliche Wetteramt eine neue Tsunami-Warnung aus, hob sie aber kurz darauf wieder auf.

Mindestens 13 Tote
Bei dem Erdbeben der Stärke 8,4 auf der Richterskala am Mittwoch kamen mindestens 13 Menschen ums Leben. An der schwer getroffenen Westküste Sumatras brachten Helfer Lebensmittel und medizinische Hilfe zu den Überlebenden und bauten Notunterkünfte für die Obdachlosen auf.

Nachbeben mit Epizentrum in Bengkulu
Das Nachbeben der Stärke 6,9 am Freitag hatte sein Epizentrum rund 160 Kilometer südwestlich der Stadt Bengkulu. Seit dem Beben vom Mittwoch hatten bereits mehrere starke Nachbeben den Inselstaat erschüttert, nach denen jeweils Tsunami-Warnungen ausgegeben wurden. Am Donnerstag hatte es ein Nachbeben der Stärke 7,8 gegeben. Viele Bewohner der Region verbrachten die Nacht im Freien.

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Staatschef Susilo Bambang Yudhoyono sagte, die Indonesier könnten dankbar sein, dass eine größere Katastrophe ausgeblieben sei. Luftaufnahmen der Armee zeigten, dass die Schäden angesichts der Schwere des Bebens vom Mittwoch und der zahlreichen Nachbeben "minimal" seien. Insgesamt wurden bei dem Unglück rund 2.000 Häuser beschädigt oder zerstört.

Schäden halten sich in Grenzen
Der Armee-Offizier Soetrisno sagte, die Schäden an der Infrastruktur hielten sich in Grenzen. Die Hilfe könne über den Landweg geliefert werden. Die Hilfslieferungen für die Inselgruppe Mentawai, wo 150 Häuser zerstört worden sein sollen, hätten sich aber verzögert. Dort sollten Hubschrauber hingeschickt werden.

Medizinisches Personal eingetroffen
Aus der indonesischen Hauptstadt Jakarta und aus Süd-Sumatra traf nach Angaben des Leiters des Krisenstabs im Gesundheitsministerium, Rustam Pakaya, medizinisches Personal ein. Eine Tonne Medikamente und vier Tonnen Lebensmittel seien in Bengkulu, der größten Stadt im Erdbebengebiet, eingetroffen.

Viele Betroffene haben noch keine Hilfe erhalten
Einige Betroffene berichteten unterdessen, sie hätten noch keine Hilfslieferungen gesehen. Im Dorf Padang Jaya sagte Mulia, Mutter eines acht Monate alten Babys und eines Kleinkindes, sie brauche dringend Milch und Instantnudeln für ihre Kinder. Auch benötige ihre Familie Decken. Die fünffache Mutter Mahmudah sagte, alle Geschäfte seien geschlossen und sie habe keine Lebensmittel mehr.

Keine internationale Hilfsaktion geplant
Ein Sprecher der UNO teilte mit, eine große internationale Hilfsaktion sei nach dem Beben nicht nötig. Neun Experten der internationalen Organisation seien am Donnerstag im Bebengebiet eingetroffen, um Schäden und Bedürfnisse zu ermitteln. Aber "eine größere internationale Hilfsaktion ist derzeit nicht erforderlich", sagte UN-Sprecher John Holmes. "Die Reaktion Indonesiens war recht wirkungsvoll und zeigt, wie hilfreich Vorbereitungen sind, um mit den Folgen einer Naturkatastrophe zurechtzukommen."

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In Padang im Westen Sumatras sind beim Erdbeben der Stärke 8,2 zahlreiche Gebäude eingestürzt.

Ein Mitglied des militärischen Hilfsteams steht inmitten der Trümmer, die das Monsterbeben hinterlassen hat.

In Sri Lanka wurde eine Tsunami-Warnung ausgegeben. Zahlreiche Frauen flüchteten mit ihrem Hab und Gut in ein sicheres Gebiet.

Selbst noch ein Kind, doch auch er muss helfen. Ein junger Bub trägt ein Kind weg vom River Kelani und bringt ihn in Sicherheit vor den zu erwartenden Fluten. Doch kurz darauf kommt die Entwarnung: Kein Tsunami im Anmarsch.

Zurück in Padang in Westsumatra, Indonesien. Einwohner schauen sich das Ausmaß der Zerstörung an.

Auch zahlreiche Firmengebäude sind komplett in sich zusammengebrochen.

Hier flüchten Büroarbeiter aus den einstürzenden Gebäuden. Die Angst steht ihnen ins Gesicht geschrieben. Wie viele genau sich nicht mehr retten konnten, ist noch unklar.

Jetzt sind die Suchtrupps im Einsatz. Sie suchen nach Leichen oder noch lebenden, aber unter den Trümmern liegenden, Menschen.

Manche Gebäude hat es besonders schlimm erwischt.

Die Rettungsmänner sind jetzt rund um die Uhr im Einsatz.