Erschummelter Lappen

Türkische Fahrschüler schickten "Joker"

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Hunderte türkische Fahrschüler sollen sich den Führerschein ergaunert haben: Sie schickten jemand anderes zum Unterricht und zur Prüfung.

Mehrere hundert türkische Fahrschüler sollen Vertreter zur Führerscheinprüfung geschickt haben, um ohne Stress zu ihrer Fahrerlaubnis zu kommen. In der südostanatolischen Stadt Sanliurfa seien im Dezember 600 von 2.200 Kandidaten mit falschen Dokumenten aufgeflogen, berichtete der Fernsehsender NTV.

Vor allem LKW-Fahrschüler betrogen
Der Betrug mit Hilfe der so genannten "Joker" kam ans Tageslicht, weil die Ausweise der Prüflinge kontrolliert wurden. Das Bildungsministerium in Ankara leitete eine Untersuchung ein, bei der auch einer möglichen Verwicklung der Fahrschulen in den Betrug nachgegangen werden soll. Die meisten aufgeflogenen Kandidaten hatten sich um einen Lastwagen-Führerschein beworben.

Nach türkischen Medienberichten zahlen Fahrschüler für den Einsatz eines "Jokers" bis zu 2.000 Lira (umgerechnet rund 1100 Euro) und sparen sich damit die Teilnahme am Fahrunterricht - und auch die Prüfung selbst. Das "Joker"-System ist diesen Berichten zufolge weit verbreitet und konnte bisher vor allem wegen der fehlenden Kontrollen durch die Behörden florieren.

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