In Sturm geraten

Weltumseglerin (16) beinahe gekentert

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Jessica Watsons Boot wurde kurzzeitig unter Wasser gedrückt.

Die 16-jährige australische Solo-Weltumseglerin Jessica Watson ist im Atlantik in einen schweren Sturm geraten. Sie sei am Freitag in einen Wind in Hurrikan-Stärke mit Wellen von bis zu zehn Metern Höhe gekommen, hieß es in einer am Samstag auf ihrer Internetseite veröffentlichten Erklärung.

Boot unter Wasser gedrückt
"In solchen Momenten wird klar, weshalb eine gute Vorbereitung so wichtig ist." In dem Sturm kam der Mast ihres Bootes demnach mehrmals so weit in Schieflage, dass das Boot unter Wasser gedrückt wurde. Watson legte bereits 11.000 Seemeilen zurück - insgesamt 23.000 sollen es werden.

Ihr Segeltörn soll die Schülerin auf ihrer zehn Meter langen Yacht "Ella's Pink Lady" auf der Südhalbkugel einmal um die Welt führen. Watson will mit ihrer Yacht als jüngste Solo-Weltumseglerin in die Geschichte eingehen. Ihr Abenteuer ist nicht zuletzt umstritten, seit sie bei einer Vorbereitungsfahrt im September mit einem tonnenschweren Frachtschiff zusammenstieß. Die australischen Behörden hatten vergeblich versucht, das Mädchen von der geplanten Reise abzubringen.

Abby will Bruder rächen
Eine weitere 16-Jährige hat sich am Samstag auf eine Weltumseglung gemacht. Die Amerikanerin Abby Sunderland will die jüngste Person werden, die bisher die Welt umsegelt hat. Das Mädchen startete am Samstag (Ortszeit) in Marina del Rey am Pazifik in Kalifornien. Ihre Familie und Freunde winkten Abby hinterher, als sie mit ihrem 12 Meter langen Boot "Wild Eyes" (Wilde Augen) loslegte.

Fünf bis sechs Monate, so schätzt die Kalifornierin, wird die Reise dauern - wenn alles klappt. In dieser Zeit wird sie von Trockennahrung leben. Kommunizieren will Abby mit einem Satellitentelefon, und sie plant ein regelmäßiges Blog (abbysunderland.com). essica oder Abby könnten den bisherigen Rekordhalter Mike Perham ablösen: Der Engländer wurde im vergangenen Sommer im Alter von 17 zum jüngsten Weltumsegler. Lediglich fünf Wochen vorher hatte der nur geringfügig ältere Zac Sunderland - Abbys Bruder - den Titel erobert.

Nonstop-Tour
Aber Zac legte mehrere Stopps ein und wählte eine klimatisch günstigere westliche Route. Abby will dagegen nonstop segeln, zunächst den Pazifik herunter, dann um Kap Horn und weiter östlich durch das Südliche Eismeer und am Ende wieder hoch und quer durch den Pazifik.

Es ist in Sachen Wetter ein weitaus gefährlicherer Weg als ihn Zac wählte, aber eine schnelle Route mit wenig Schiffsverkehr und wenigen Piraten, mit denen es ihr Bruder bei dessen Rekordjagd im Indischen Ozean zu tun bekommen hatte. Seit sie 13 war, hat sich Abby auf die Reise vorbereitet. Es sei ihr Traum, sagte sie vor ihrem Aufbruch und wies damit zugleich Kritik an dem gefährlichen Unterfangen zurück. Eine andere 16-Jährige, die Holländerin Laura Dekker, hatte zuvor auch solo starten wollen, aber ein Gericht ihr dann den Rekordversuch verboten.

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