Schockierende Bluttat im deutschen Mecklenburg-Vorpommern: Bei einem brutalen Überfall haben zwei 17-Jährige ein Ehepaar erstochen und anschließend ein 15-jähriges Mädchen als Geisel genommen.
Nach einstündigen Verhandlungen gaben die Jugendlichen in der Nacht auf Sonntag in der Ortschaft Tessin bei Boizenburg auf und ließen das Mädchen unverletzt frei, teilte die Polizei in Schwerin mit. Ihr Motiv war zunächst unklar: Nach ersten Informationen handelte es sich ersten Ermittlungen zufolge nicht um einen Raub.
Sohn alarmierte die Polizei
Die jungen Männer waren am späten
Samstagabend in die Wohnung eingedrungen, wie Oberstaatsanwalt Christian
Pick sagte. Sie stachen den 46-jährigen Mann und seine 41-jährige Ehefrau
nieder. Dem 16-jährigen Sohn gelang es, kurz vor 22.00 Uhr die Polizei zu
alarmieren. Als die Beamten eintrafen, nahmen die Einbrecher die 15-Jährige
als Geisel und flüchteten mit dem Auto des getöteten Ehepaares. Dabei
durchbrachen sie den Zaun einer Weide auf dem Nachbargrundstück und rammten
ein Auto.
Widerstandlose Festnahme
Von Polizeikräften umstellt, gaben sie
kurz vor Mitternacht auf. Sie warfen ein Messer aus dem Fenster und ließen
sich widerstandslos festnehmen. Noch am Sonntag sollte Haftbefehl für die
beiden Verdächtigen beantragt werden. Entgegen ersten Meldungen der Polizei
handelte es sich bei der Geisel nicht um die Freundin des Sohnes, sagte
Staatsanwalt Pick. Die 15-Jährige wurde nicht verletzt, aber dennoch in ein
Krankenhaus gebracht.
Gewaltspiele
Das Haus und das Auto wurden am Sonntagvormittag
von Experten der Spurensicherung untersucht. Auch Anrainer konnten sich die
Bluttat nicht erklären: Einer der Jugendlichen stammt demnach aus einer
unauffälligen Familie in Tessin und galt als nett, höflich und hilfsbereit.
Er sei sehr gut in der Schule gewesen und Gewalt immer aus dem Weg gegangen,
sagte ein jugendlicher Dorfbewohner. Allerdings habe er auch Gewaltspiele
konsumiert. Beide Verdächtige gingen nach Aussagen der Anrainer auf dasselbe
Gymnasium.
