Bozen

Aus für Hymne mit Klospülung

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In einem Südtiroler Museum wurde eine Installation beschlagnahmt, die Italiens Hymne mit Geräuschen einer Toilettenspülung kombinierte.

Eine umstrittene Kunstinstallation, welche die italienische Nationalhymne mit Geräuschen einer Toilettenspülung kombinierte, ist von der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt worden. Die Installation dürfe nicht mehr im "Museion", dem Museum für moderne und zeitgenössische Kunst in Bozen öffentlich vorgeführt werden.

"Respektlosigkeit"
Die Klanginstallation sei über einen Bewegungsmelder beim Betreten des Museumsfoyers ausgelöst worden, berichtete die Südtiroler Tageszeitung "Dolomiten" in ihrer Freitagausgabe. Bereits vor einigen Tagen habe der Landtagsabgeordnete Alessandro Urzì deswegen Anzeige wegen "Beleidigung und Respektlosigkeit gegenüber den italienischen Staatsbürgern" erstattet.

Die nun eingeleiteten Erhebungen gegen die zwei in Rom lebenden Künstlerinnen Sara Goldschmied und Eleonora Chiari (zusammen nennen sie sich "goldiechiari") gehen von einem möglichen Verstoß gegen Artikel 292 des Strafgesetzbuches aus: Verunglimpfung der Fahne oder anderer Symbole des Staates.

Interne Beratungen
Die Absicht der beiden Künstlerinnen sei es "eine vom Pathos der nationalen Repräsentanz getragene Melodie durch Verbindung mit alltäglichen Geräuschen zu entauratisieren", sagte "Museion"-Direktor Andreas Hapkemeyer. Eine Verunglimpfung der Hymne bzw. des italienischen Staates sei nicht beabsichtigt gewesen. Man werde intern noch darüber beraten, ob man den Rechtsweg einschlagen oder die Installation einfach nicht mehr zeigen werde, sagte der Direktor.

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