Tierqälerei

Brennender Igel führte Polizei zur Jugendbande

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Langeweile als Motiv - Zwei Burschen und sieben ihrer Freunde wurden von der Polizei wegen Tierquälerei, Diebstahl und Vandalimus ausgeforscht.

Einen Igel angezündet und die Tat per Handy gefilmt - Danach verschickt haben zwei junge Burschen nahe Graz diesen Film. Die beiden - 15 und 18 Jahre alt - hatten vergangene Woche das Tier mit einem Brandbeschleuniger besprüht und in Flammen gesetzt. Den Film sendeten sie anschließend an Freunde. Nach einer Anzeige des Grazer Tierheims "Arche Noah" ermittelte die Polizei - diese konnte den beiden Tierquälereien und andere Straftaten nachweisen, in die auch sieben weitere Freunde verwickelt waren.

Motiv: Langeweile. "Der Auffindungsort des Igels wurde als Treffpunkt von einer Gruppe Jugendlicher genutzt", erklärte Kommandant Johann Holzmann von der Polizeiinspektion Kalsdorf. So stießen die Beamten im Rahmen der Ermittlungen auf einen 15- und einen 18-jährigen Jugendlichen, die schließlich nach einer Reihe von Befragungen gestanden, den Igel angezündet zu haben. "Als Grund haben die Jugendlichen Langeweile angegeben", berichtete der Kommandant.
Im Zuge der Einvernahmen gestanden die beiden, dass sie mit sieben Freunden - drei 15-Jährige, zwei 16-Jährige und ein 17-Jähriger, alle aus Kalsdorf - während der Ferien im August insgesamt drei Diebstähle und fünf Sachbeschädigungen begangen hatten. Die Gruppe soll in der Gemeinde Kalsdorf bei einem Badeteich Sessel und Liegen gestohlen haben, die sie anschließend verbrannten. Außerdem stehen die Jugendlichen im Verdacht, einen Schaukasten, Verkehrszeichen und eine Überwachungskamera beschädigt und Hausfassaden mit Farbe besprüht zu haben. Der Gesamtschaden betrug rund 1.000 Euro.

Drogenmissbrauch. Außerdem hatten fünf der Jugendlichen Marihuana konsumiert. Um sich den Suchtmittelkonsum finanzieren zu können, verkauften sie anstatt Marihuana mit Majoran gefüllte Säckchen für zehn Euro an Süchtige und bettelten vor dem Grazer Hauptbahnhof um Geld, so der Polizist. Die fünf wurden nach dem Suchtmittelgesetz angezeigt. Die Clique aus Schülern und Lehrlingen sei zuvor nicht sonderlich aufgefallen, lediglich wegen "Kleinigkeiten wie das Auffrisieren eines Mopeds", erklärte Holzmann.

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