Nach langer Flucht

Falscher Maddie-Detektiv geht ins Netz

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Kevin Halligen hatte die Familie McCann um hunderttausende Euro geprellt.

Kevin Halligen war einer der meist gesuchten Verbrecher Großbritanniens. Der 50-Jährige aus Dublin hatte das Leid der Familie McCann ausgenuzt, indem er vortäuschte, Satellitenbilder und Telefonlisten aus jener Mai-Nacht liefern zu können, in der die kleine Maddie entführt wurde. Für den Auftrag kassierte 300.000 Pfund (ca. 320.000 Euro) aus der Maddie-Stiftung. Halligen lieferte aber nur Google-Earth-Bilder und sonstiges unbrauchbares Material.

"Totenblasser" Betrüger
Nach der Übergabe tauchte er ab. Sogar das FBI war dem Betrüger auf der Spur. Am Dienstag klickten schließlich die Handschellen. Laut der englischen Tageszeitung "The Sun" schnappte ihn die Polizei in einem Hotel in Oxford. "Sein Gesicht wurde totenblass. Er bekam den Schock seines Lebens", wird ein Augenzeuge zitiert. Offenbar saßen Halligen und seine Freundin auf gepackten Koffern und waren im Begriff, ihre seit Monaten andauernde Flucht fortzusetzen.

Dabei stolperte er über eine unbezahlte Hotelrechnung. Drei Monate war er in dem Hotel unter einem Decknamen eingemietet und hatte eine Rechnung von über 14.000 Pfund angehäuft, die er nicht begleichen konnte. Die gerufene Polizei erkannte ihn schließlich als den gesuchten Verbrecher. Neben der "Maddie-Betrügerei" wird Halligen verdächtigt, einer Anwaltskanzlei einen hohen Betrag abgeluchst zu haben.

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