Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Mafia den Frachter loswerden wollte.
Ein vermutlich mit Giftmüll beladenes Frachter-Wrack ist vor der Küste Kalabriens entdeckt worden. Auf Geheiß der Staatsanwaltschaft von Paola konnte das gesunkene Schiff am Samstag mit Hilfe eines Spezialroboters erstmals inspiziert werden. Der Frachter befindet sich rund 20 Seemeilen vor Cetraro in einer Tiefe von rund 500 Metern. Durch ein tiefes Loch im Bug des Schiffes sind zahlreiche Fässer zu erkennen.
Inhalt der Fässer fraglich
Nach ersten
Untersuchungsergebnissen wurde das Schiff in den 1960er oder 1970er Jahren
gebaut worden. Die Entnahme eines der Fässer, um deren Inhalt genauer zu
untersuchen, war bisher noch nicht möglich.
Könnte die "Cunsky" sein
Die kalabrische
Staatsanwaltschaft geht aber davon aus, dass es sich bei dem Frachter um
einen von der Mafia absichtlich versenkten Giftmülltransport handeln könnte.
Ein "Pentito" der kalabrischen Mafia 'Ndrangheta hatte bei einer Ermittlung
gegen illegale Müllentsorgung von einem Schiff mit dem Namen "Cunsky"
berichtet, das von den Kriminellen mit einer Explosion am Bug versenkt
worden war. Da die Namenszüge bisher nicht erkennbar waren, ist die
Identität des Frachters noch unklar.
Radioaktiven Müll befördert
Die "Cunsky" soll mit
anderen drei Frachtern in den Jahren 1988 und 1989 von der italienische
Regierung eingesetzt worden sein, um radioaktiven Müll aus christlichen
Gegenden des Libanon zu entsorgen. Offiziell war sie im Januar 1992
verschrottet worden. Allerdings sollen ihre Maße mit denen des Frachters auf
dem Meeresgrund vor Kalabrien übereinstimmen.