Kanaren

Jeder 6. Flüchtling stirbt bei Seereise nach Europa

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Spanien hat am Mittwoch eine erschreckende Bilanz der afrikanischen Flüchtlingswelle auf die Kanaren vorgelegt: Beinahe jeder sechste Afrikaner starb bei dem Versuch, in diesem Jahr die spanische Inselgruppe vor der Westküste Afrikas zu erreichen.

Den Behörden zufolge kamen rund 6.000 Flüchtlinge auf der oft tage- und wochenlangen Seereise nach Europa ums Leben. "Wir sprechen von einer dramatischen Opferzahl", sagte Froilan Rodriguez, Vize-Leiter der Immigrationsabteilung auf der Inselgruppe, dem spanischen Radiosender Cadena Ser. Rund 31.400 Menschen seien dagegen trotz verstärkter Luft- und Seepatrouillen durch die Europäische Union (EU) auf den Kanaren angekommen. Dies ist ein deutlicher Anstieg verglichen zum Vorjahr: 2005 trafen lediglich rund 4.750 Flüchtlinge auf der Inselgruppe ein. Etwa 20.000 illegal Eingewanderte wurden den Behörden zufolge in diesem Jahr von Auffanglagern auf den Inseln auf das spanische Festland gebracht.

Viele der Armutsflüchtlinge werden von Schleusern über Mauretanien ausgeschifft, seit Marokko seine Grenzkontrollen drastisch verschärft und damit den Weg über die Meerenge von Gibraltar erschwert hat. Immer wieder kommt es vor, dass die oftmals überbeladenen Boote kentern und die Passagiere ertrinken oder auf der langen Strecke verdursten.

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