Berlin

Pole wollte sich anzünden

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Die Polizei hinderte einen Polen vor dem Berliner Kanzleramt an Selbstverbrennung: Der Mann wurde in eine Klinik eingeliefert.

Ein polnischer Staatsbürger hat am Montag während des Besuchs von Ministerpräsident Jaroslaw Kaczynski in Berlin versucht, sich vor dem Kanzleramt selbst zu verbrennen. Der Mann habe gegen die deutsche Sorgerechtspolitik gegenüber geschiedenen binationalen Ehen protestieren wollen, teilte Iwona Wolny von der Vereinigung gegen die Diskriminierung polnischer Eltern mit, die Zeugin des Vorfalls war.

Der Mann habe sich mit Benzin überschüttet und dabei gerufen " Wo sind meine Kinder?". Dann sei er von der Polizei zu Boden gerissen worden. Ein Polizeisprecher bestätigte den Vorfall. Der Mann sei in eine Klinik eingeliefert worden. Über sein Motiv habe er sich gegenüber der Polizei nicht geäußert.

Probleme mit Justiz
Nach Angaben der Vereinigung gibt es häufig Probleme mit der deutschen Justiz, wenn nach Scheidungen zwischen Eltern deutscher und ausländischer Herkunft Streit um das Sorgerecht entbrennt. Viele Ausländer fühlten sich beim Kampf ums Sorgerecht für ihre Kinder von der deutschen Justiz benachteiligt. Wolny selbst, die von ihrem deutschen Mann getrennt lebt, hat nach eigenen Angaben ihre Kinder seit sieben Jahren nicht mehr gesehen. Die deutschen Richter seien der Auffassung, sie könnte ihre Kinder nach Polen entführen.

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