Brasilien, Mexiko und Honduras: Insgesamt 33 Menschen starben bei Schießereien. In Honduras meutern Gefangene.
Eine Welle der Gewalt hat in Brasilien, Mexiko und Honduras insgesamt 33 Menschen das Leben gekostet. Bei einer Schießerei zwischen mexikanischen Kriminellen gab es am Samstag 13 Tote. Elf Menschen, darunter eine 70-jährige Frau, starben am Freitag bei einer umstrittenen Antidrogenaktion der brasilianischen Polizei in einem Slum in Rio de Janeiro. In Honduras kamen bei Zusammenstößen in einem Gefängnis neun Häftlinge ums Leben.
Razzien in den Favelas
Die Polizeiaktion in Rio geschah im
Elendsviertel Cidade de Deus. Die zuletzt immer häufigeren Razzien in den
"Favelas" werden von Menschenrechtsgruppen und Slumbewohnern scharf
kritisiert. Allein im April hatte es bereits zwei Razzien mit jeweils elf
und neun Toten gegeben. Gegner der Aktionen behaupten, dass dabei fast immer
auch Unschuldige, kleine Kinder und ältere Menschen betroffen sind.
Die Schießerei in Mexiko ereignete sich nach amtlichen Angaben in Tijuana an der Grenze zu den USA. Die Hintergründe blieben zunächst unbekannt. Tijuana gilt seit Jahren als Basis der mächtigsten Drogenkartelle in Mexiko.
Mitglieder einer Jugendbande (Maras) lieferten sich unterdessen im Gefängnis von San Pedro Sula 250 Kilometer nördlich der honduranischen Hauptstadt Tegucigalpa eine Schießerei mit gewöhnlichen Kriminellen. In Honduras sind die Gefängnisse nach Schätzungen zu hundert Prozent überbelegt.