Pakistan

15-Jähriger in Mord an Bhutto verwickelt

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Der 15-Jährige ist Teil einer fünfköpfigen Gruppe, die in den Mord an Benazir Bhutto verwickelt ist. Der Jugendliche hat gestanden.

In Pakistan hat ein 15-Jähriger gestanden, in die Ermordung von Oppositionsführerin Benazir Bhutto verwickelt zu sein. Der Jugendliche wurde am Sonntag verhört. Der pakistanische Innenminister Kamal Shah bestätigte am Samstag, in dem Fall seien die ersten beiden Verdächtigen seit dem Anschlag vom 27. Dezember festgenommen worden.

Fünfköpfige Gruppe
Die Festnahmen erfolgten im unruhigen Nordwesten in der Stadt Dera Ismail Khan, sagte der Innenminister weiter. Aus Geheimdienstkreisen verlautete, der 15-Jährige habe ausgesagt, er sei Teil einer fünfköpfigen Gruppe gewesen. Die Gruppe sei von Baitullah Mehsud, einem islamischen Extremisten mit Verbindungen zu Al-Kaida, nach Rawalpindi geschickt worden, wo Bhutto getötet wurde. Der US-Geheimdienst geht davon aus, dass Mehsud den Anschlag organisierte. Der Extremist führt in Süd-Waziristan ein Netzwerk bewaffneter Gruppen an.

Ein Sprecher Mehsuds erklärte, das Netzwerk habe keinerlei Verbindung zu dem Festgenommenen. Der 15-Jährige sei nicht mit der Tötung Bhuttos beauftragt worden. Es handle sich um Regierungspropaganda, sagte Sprecher Maulvi Mohammed Umar.

Unruhen
Die Ermordung der Oppositionsführerin hatte in Pakistan Unruhen ausgelöst, die mindestens 40 Menschen das Leben kosteten. Die für Anfang Jänner geplante Parlamentswahl wurde auf den 18. Februar verschoben.

Die Polizei in Karachi teilte unterdessen mit, sie habe einen Anschlag während des Ashura-Festes der schiitischen Minderheit in dem muslimischen Land vereitelt. Fünf Männer seien mit Sprengstoff, Zündern und einer kleinen Menge Zyanid verhaftet worden, sagte Polizeichef Azhar Farouqi. Die Verdächtigen hätten möglicherweise einen Anschlag auf die kommunale Wasserversorgung geplant. Sicherheitskreise teilten mit, bei Razzien im ganzen Land seien 55 Verdächtige verhaftet worden.

Mutmaßliche Aufständische erschossen am Sonntag im Nordwesten des Landes einen ranghohen Geheimdienstmitarbeiter. Die Polizei erklärte, der Mann sei von den Kugeln getroffen worden, als er am Morgen eine Moschee verlassen habe.

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