Verdächtige in Haft

17-jährige Französin stirbt bei Anschlag in Kairo

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Bei der Bombenexplosion auf einen Basar wurden außerdem 25 Menschen verletzt. Mittlerweile sind elf Verdächtige festgenommen worden.

Bei einem Bombenanschlag auf einen bei Touristen beliebten Basar in Kairo ist am Sonntag eine 17 Jahre alte Französin getötet worden. Mehr als 25 Menschen wurden verletzt. Die Polizei hat elf mutmaßliche Terroristen festgenommen:

Nach dem Bombenanschlag auf Touristen in Kairo hat die ägyptische Regierung offenbar mehr Personen festgenommen als zunächst berichtet wurde. Den Angaben aus ägyptischen Sicherheitskreisen zufolge waren zwei der elf Festgenommenen Frauen, die voll verschleiert gewesen seien. Ob bei einem der Personen ein konkreter Verdacht vorlag, wurde nicht bekannt. Oft nimmt die ägyptische Polizei nach einem Anschlag zunächst zahlreiche Menschen fest und lässt die meisten von ihnen später wieder frei.

25 Verletzte
Der Anschlag ereignete sich in den frühen Abendstunden nahe einem Cafe am Rande des Khan-el-Khalili-Basars, der täglich von tausenden Touristen besucht wird. Die französische Touristin erlag im Krankenhaus ihren schweren Verletzungen. Unter den 25 Verletzten sind 17 französische Jugendliche, ein 37-jähriger Deutscher, drei Saudiaraber und drei Ägypter. Die Franzosen gehörten zu einer Reisegruppe aus dem Pariser Vorort Levallois-Perret. Von den insgesamt 25 Verletzten konnten nach Angaben von Ärzten inzwischen 20 das Krankenhaus verlassen.

Bei der Hussein-Moschee
"Es gab eine sehr starke Explosion, dann Schreie und Blut. Wir sind alle gerannt", berichtete die 28-jährige Romy Janiw, eine der Begleiterinnen der französischen Jugendgruppe. Er sei durch die Wucht der Explosion umgeworfen und ohnmächtig geworden, sagte Mohammed Ismail, der in einem nahe gelegenen Cafe arbeitete. Am Tatort nahe dem Eingang zur Hussein-Moschee, einem der wichtigsten Heiligtümer des Landes, war nach dem Attentat geronnenes Blut zu sehen.

Bombe aus Schwarzpulver und Nägeln
Augenzeugen berichteten Reportern, die Bombe sei in einer schwarzen Plastiktüte aus einem Fenster im 4. Stockwerk einer billigen Pension geworfen worden. Laut Polizei war der Sprengstoff aus Schwarzpulver und Nägeln hergestellt worden.

Zweite Bombe entschärft
Passanten wurden durch umherfliegende Steinsplitter und Marmorteile verletzt. Einen zweiten Sprengsatz konnten die Sicherheitskräfte entschärfen. Es war zunächst unklar, wer die Täter waren und ob gezielt Touristen getroffen werden sollten. Die Moschee wurde evakuiert, das Gelände abgeriegelt. Die Verletzten wurden in Krankenhäuser in der Nähe gebracht.

Reaktion des offiziellen Frankreich
Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy sprach den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus. Premierminister Francois Fillon verurteilte den Anschlag scharf. Die "blinde Gewalt" des Verbrechens zeige dessen Absurdität, erklärte Fillon. Frankreich stehe im Kampf gegen den Terrorismus "mehr denn je" an der Seite Ägyptens.

Antwort Ägyptens
Auch in Ägypten wurde der Anschlag scharf verurteilt. Die Urheber dieses Verbrechens seien "Verräter an ihrer Religion und ihrem Land", sagte Scheich Mohammed Sayyed Tantawi, der ranghöchste religiöse Führer der Sunniten.

Der Khan-el-Khalili-Basar befindet sich in der Kairoer Altstadt unweit der historischen Hussein-Moschee. Zuletzt waren im April 2005 in diesem Viertel bei einem Bombenanschlag zwei Touristen getötet und 18 weitere verletzt worden. In den 90er Jahren war Ägypten Schauplatz einer Serie blutiger Anschläge ägyptischer Terrorgruppen gegen Touristen gewesen.

Foto: (c) AP

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Am Sonntag ereignete sich ein Anschlag auf einem belegten Bazar in Kairo.

Der Anschlag löste einen Großeinsatz der Polizei aus.

Bei der Bombenexplosion wurde eine 17-Jährige getötet und 25 weitere Menschen verletzt.

Die Bombe bestand aus Schwarzpulver und Nägeln.

Verängstigte Touristen flüchteten aus dem Bazar.

Der Bazar wurde größtenteils geschlossen.

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