Philippinen-Massaker

197 Verdächtige wegen Mordes angeklagt

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Bei dem Angriff am 23. November waren 57 Menschen schwer misshandelt und anschließend regelrecht hingerichtet worden.

Gut zweieinhalb Monate nach dem brutalen Massaker auf den Philippinen an Zivilisten und Journalisten sind 197 Verdächtige wegen Mordes angeklagt worden. Angaben der Justiz in Manila vom Dienstag zufolge ist auch der Chef des Ampatuan-Clans und frühere Gouverneur der Provinz Maguindanao, Andal Ampatuan Senior, unter den Angeklagten.

Er gilt als ein Verbündeter von Präsidentin Gloria Arroyo. Arroyo war in mehreren Unruheregionen des Landes Bündnisse mit muslimischen Clans eingegangen, um die Gebiete unter Kontrolle zu bringen.

Hauptdrahtzieher: Ampatuans Sohn
Ampatuans Sohn Andal Ampatuan Junior war bereits zuvor wegen mehrfachen Mordes angeklagt worden und gilt als Hauptdrahtzieher der Tat. Sein Verteidiger plädierte auf nicht schuldig. Unter den Angeklagten waren laut den Unterlagen, die dem Gericht in Manila übergeben wurden, auch mehrere Schützen, die das Massaker ausgeführt haben sollen.

Regelrecht hingerichtet
Bei dem Angriff am 23. November waren mindestens 57 Menschen teilweise schwer misshandelt und anschließend regelrecht hingerichtet worden. Die Unterstützer und Angehörigen des Vizebürgermeisters von Buluan, Esmael Mangudadatu, waren in Begleitung von Journalisten auf dem Weg zu einem Wahlbüro gewesen, um Mangudadatus Kandidatur für die Gouverneurswahl im Mai 2010 einzureichen.

In Massengräbern verschart
Dies wollte der Clan des amtierenden Gouverneurs offenbar verhindern. Der Konvoi wurde überfallen, die Unterstützer Mangudadatus wurden entführt, ermordet und in Massengräbern verscharrt. Unter den Toten waren auch Mangudadatus Frau und seine schwangere Schwester.

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