Terror-Angst

Botschaften im Jemen geschlossen

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Nach den USA und Großbritannien schloss auch Frankreich seine Botschaft in Sanaa.

Nach den USA und Großbritannien hat am Montag auch Frankreich seine Botschaft im Jemen wegen Sicherheitsbedenken geschlossen. Die japanische Botschaft in Sanaa schloss vorübergehend ihre Visaabteilung, die deutsche setzte den Amtsverkehr unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen fort. Jemenitische Polizeikräfte bezogen Position vor einer Reihe diplomatischer Vertretungen, dazu zählten die deutsche, die britische, die saudiarabische und die US-Vertretung. Österreich hat in Sanaa nur ein Honorarkonsulat. Bei einem Einsatz jemenitischer Sicherheitskräfte gegen mutmaßliche Al-Kaida-Mitglieder wurden offenbar zwei Verdächtige getötet.

Attentatsdrohungen
Die französische Botschaft bleibe wegen Attentatsdrohungen von Gruppierungen aus dem Netzwerk Al-Kaida geschlossen, teilte das Außenministerium in Paris mit. Den Franzosen im Jemen werde zu erhöhter Aufmerksamkeit geraten, sie sollten möglichst wenig reisen, sagte der Sprecher des Quai d'Orsay, Bernard Valero.

Sicherheitsvorkehrungen
Die US-Botschaft werde ihre Pforten vorerst nicht wieder öffnen, sagte ein für Sicherheitsfragen zuständiger Mitarbeiter der diplomatischen Vertretung in Sanaa. Aus westlichen Diplomatenkreisen verlautete, auch die britische Botschaft bleibe geschlossen. Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes in Berlin sagte, die deutsche Botschaft habe bisher keine Terrordrohung erhalten, der Dienstbetrieb werde fortgesetzt. Die Sicherheitsvorkehrungen seien aber verstärkt worden und die Sicherheitslage werde täglich geprüft. Die japanische Botschaft in Sanaa schloss nach Angaben des Außenministeriums in Tokio vorerst ihre konsularische Abteilung.

Al-Kaida-Ableger
Die US-Botschaft in Sanaa hatte am Sonntag auf ihrer Internetseite mitgeteilt, der regionale Al-Kaida-Ableger, "Al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel", habe mit Anschlägen gegen US-Einrichtungen im Jemen gedroht. Der Anti-Terror-Berater im Weißen Haus, John Brennan, sagte dem Sender CNN, es gebe Hinweise darauf, dass Al-Kaida einen Anschlag auf ein Ziel in Sanaa plane, "das unsere Botschaft sein könnte". "Al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel" hatte sich zu dem Anschlagsversuch auf ein US-Flugzeug im Landeanflug auf Detroit am ersten Weihnachtstag bekannt. Der Täter, der Nigerianer Umar Farouk Abdulmutallab, war nach eigenen Angaben in einem Al-Kaida-Trainingslager in Jemen ausgebildet worden.

Verdächtige getötet
Bei einem Einsatz gegen mutmaßliche Al-Kaida-Mitglieder rund 40 Kilometer nördlich von Sanaa wurden nach Stammesangaben zwei Verdächtige getötet und drei weitere verletzt. Die jemenitischen Sicherheitskräfte hatten es den Angaben zufolge auf das Al-Kaida-Mitglied Nasih al-Hang abgesehen. Bei den Opfern des Einsatzes in der Region Arhab handle es sich um Leibwachen, Hang selbst sei entkommen.

Bei Luftangriffen der saudiarabischen Armee in der jemenitischen Grenzregion wurden nach Angaben von schiitischen Aufständischen 16 Zivilisten getötet und 19 weitere verletzt. Die insgesamt 25 Angriffe seien Sonntag und Montag erfolgt, erklärten die Rebellen.

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