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Chavez lässt Militär Reisfabriken kontrollieren

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Venezuelas Staatspräsident greift erneut in die Wirtschaft ein: Jetzt soll das Militär die Reisproduktion des Landes kontrollieren.

Venezuelas Staatschef Hugo Chavez hat das Militär angewiesen, vorübergehend die Kontrolle über Reis-Fabriken in dem südamerikanischen Land zu übernehmen. Er warf den Betreibern am Samstag vor, zu viel für das Grundnahrungsmittel zu verlangen und sich nicht an die Preisvorgaben der Regierung zu halten.

Sollten die Firmeneigner nicht einlenken, werde er auch nicht vor Verstaatlichungen ihrer Fabriken zurückschrecken, warnte Chavez. "Ich habe damit kein Problem. Und ich werde ihnen dafür Anleihen geben. Erwartet nicht, dass ich ihnen Bargeld gebe."

Anbau für Eigenbedarf
Venezuela baut Reis vornehmlich für den eigenen Bedarf an. Nur eine geringe Menge wird exportiert. Zu den führenden Reisverarbeitern zählt auch der US-Lebensmittelproduzent Cargill.

Der linksgerichtet Chavez hat in der Vergangenheit bereits mehrere Firmen in die Hand des Staats überführt. Dank sprudelnder Einnahmen aus den Ölexporten konnte er die Eigentümer zu einem angemessenen Preis herauskaufen. Doch mittlerweile hat sich Öl dramatisch verbilligt, was den finanziellen Spielraum von Chavez erheblich einschränkt.

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