Volksaufstand 1959

China feiert 50 Jahre Befreiung in Tibet

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Die exiltibetische Regierung spricht von einem Tag der Trauer. Internationale Tibet-Aktivisten beschreiben die Feierlichkeiten als "Propaganda-Trick". Der Chinesische Staatschef sprach hingegen von einem "Tag der Befreiung von der Leibeigenschaft".

Chinas kommunistische Führung hat am Samstag den 50. Jahrestag der Abschaffung der tibetischen Regierung nach dem Volksaufstand 1959 als "Tag der Befreiung von der Leibeigenschaft" in dem Hochland gefeiert. Staats- und Parteichef Hu Jintao sprach in Peking von einer "guten Situation" im heutigen Tibet, die mühsam errungen worden sei und geschätzt werden sollte. In der tibetischen Hauptstadt Lhasa begannen offizielle Feierlichkeiten mit 13.000 Menschen auf dem Platz vor dem Potala Palast, dem einstigen Sitz des 1959 nach Indien geflohenen Dalai Lama.

Feiern seien "Tag der Trauer"
Die exiltibetische Regierung im indischen Dharamsala kritisierte die Feiern als "provokativ". Die Tibeter in der Welt und besonders in dem Hochland begingen den Jahrestag als "Tag der Trauer". Seit dem Einmarsch der Volksbefreiungsarmee 1950 seien mehr als 1,2 Millionen Tibeter als Folge der kommunistischen Herrschaft ums Leben gekommen. Mehr als 6000 Klöster seien zerstört worden. Wenn die Tibeter wirklich zufrieden über die "Befreiung" wären, würden sie nicht über den Himalaya nach Indien fliehen oder ihr Leben riskieren, um gegen die chinesische Herrschaft zu protestieren, hieß es in der Erklärung.

"Propaganda-Trick"
Internationale Tibet-Aktionsgruppen beschrieben den offiziellen Feiertag, der in diesem Jahr erstmals begangen wird, als "Propaganda-Trick". Er solle von den "katastrophalen Auswirkungen" der chinesischen Herrschaft in Tibet ablenken und die verschärfte Unterdrückung vertuschen. Durch die massiven Sicherheitsvorkehrungen aus Angst vor einem Wiederaufflammen der Unruhen um die heiklen Jahrestage in diesem Monat herrsche "de-facto Kriegsrecht" in Tibet.

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In Neu Delhi(Indien) gingen zahlreiche Exil-Tibeter auf die Straße, um gegen die chinesische Herrschaft in Tibet zu protestieren.

Die Demonstranten zeigten ihren Unmut über die chinesischen Feierlichkeiten anlässlich des 50. Jahrestages der "Befreiung in Tibet".

Es wurden zahlreiche chinesische Flaggen verbrannt.

Unter der chinesischen Herrschaft sollen mehr als 1,2 Millionen Tibeter ums Leben gekommen sein. Nicht nur in Neu Delhi wurde "Freiheit für Tibet" gefordert.

Auch in Dharamshala(Indien) wurde lautstark protestiert.

Einige Exil-Tibeter verkleideten sich als chinesische Offiziere und stellten die gewaltsame Vorgehensweise der kommunistischen Truppen nach.

Den Demonstranten wurde sogar ein kleines Strassenschauspiel geboten.