Argentinien

Ex-Präsident unterzieht sich Not-OP

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Der Ehemann der amtierenden Staatschefin wurde an der Halsschlagader operiert.

Argentiniens früherer Präsident Néstor Kirchner hat sich einer Notoperation an der rechten Halsschlagader unterzogen. Die rund einstündige Operation sei gut verlaufen, sagte der argentinische Außenminister Jorge Taiana am Sonntag vor der behandelnden Klinik Los Arcos in Buenos Aires.

Zustand besorgniserregend
Nach Angaben von Regierungsmitgliedern dauerte der Eingriff rund eine Stunde. Weitere Einzelheiten wurden zunächst nicht bekanntgegeben. Taiana äußerte sich vor einem Besuch in Los Arcos zuversichtlich. "Es gibt gute Nachrichten: Die Operation ist vorbei." Arbeitsminister Carlos Tomada sagte zudem, alles sei in Ordnung.

Der 59-jährige Kircher war nach Angaben der Ärzte bei Bewusstsein gewesen, als er am Nachmittag mit seiner Frau, der amtierenden Staatschefin Cristina Fernández de Kirchner, in die Privatklinik gekommen sei. Der Zustand des Ex-Präsidenten war jedoch offenbar besorgniserregend. Der Erzbischof von Buenos Aires, Jorge Bergoglio, schickte einen Priester, der Kirchner das Sakrament der Krankensalbung spenden sollte.

Klage gegen Kirchner angekündigt
Kirchner war von 2003 bis 2007 argentinischer Staatspräsident. Nachdem seine Peronistische Partei bei den Kongresswahlen im Juni die Mehrheit in beiden Parlamentskammern verloren hatte, reichte er seinen Rücktritt als Parteichef ein. Da das Demissionsgesuch aber nicht angenommen wurde, blieb Kirchner de facto Parteichef. Der Ex-Präsident gilt immer noch als äußerst einflussreich.

Am Mittwoch hatten mehrere Abgeordnete eine Klage gegen das Ehepaar Kirchner angekündigt. Sie sollen sich demnach während der Finanzkrise mit illegalen Dollar-Spekulationsgeschäften bereichert haben. Kirchner hatte am Dienstag erklärt, er habe 2008 zwei Millionen Dollar (1,46 Mio. Euro) erworben, um mit dem Geld ein Hotel im Süden des Landes zu kaufen.

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