Er nimmt Abschied

Fidel Castro rechnet bald mit eigenem Tod

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Seit 2006 tritt er nicht mehr auf. Jetzt hat sich Fidel Castro in seinem Blog geäußert - und zeichnet ein düsteres Bild seiner eigenen Zukunft.

Der kubanische Revolutionsführer Fidel Castro hat sich pessimistisch über seine persönliche Zukunft geäußert. Einen Tag nach einer positiven Würdigung des neuen US-Präsidenten Barack Obama schrieb Castro am Donnerstag in einer weiteren Online-Kolumne auf der offiziellen Internetseite Cubadebate, er schätze sich glücklich, dass er in der Lage sei, über aktuelle Ereignisse nachzudenken. "Ich erwarte, dass ich dieses Privileg in vier Jahren nicht mehr genieße, wenn Obamas erste Amtszeit beendet ist", fügte der 82-Jährige in seinen "Reflektionen von Genosse Fidel" hinzu.

Langsamer Abschied
Die Erklärung wirkt teilweise wie ein Abschied. Castro schrieb, er habe die Häufigkeit seiner Kolumnen wie geplant reduziert, um die Entscheidungsprozesse in Partei und Regierung nicht zu stören. Kubas langjähriger Staatschef Fidel Castro forderte die kubanische Regierung und die kommunistische Partei des Landes auf, ihre Arbeit auch im Falle seines Todes fortzuführen. "Mir geht es gut", schrieb der 82-Jährige in dem Beitrag. Niemand dürfe sich jedoch von seinen Artikeln oder "meiner schweren Krankheit oder meinem Tod" von der Arbeit abhalten lassen.

Castro hatte am Mittwoch anlässlich seines Treffens mit der argentinischen Präsidentin Cristina Kirchner seinen ersten Leitartikel seit gut einem Monat veröffentlicht. Mit dem Artikel und dem Treffen mit Kirchner trat der 82-jährige Castro Spekulationen entgegen, sein Gesundheitszustand habe sich weiter verschlechtert.

Keine öffentlichen Auftritte mehr
Castro hat sich seit einer akuten Darmoperation im Juli 2006 nicht mehr in der Öffentlichkeit gezeigt. Im Februar vergangenen Jahres gab er die Staatsführung an seinen jüngeren Bruder Raúl ab. Am Mittwoch schrieb Castro zum Amtsantritt Obamas, er "habe nicht den geringsten Zweifel an der Ehrlichkeit Obamas".

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