US-Wahl

Immer mehr Zuspruch für Obama von Republikanern

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Nach Colin Powell ist auch Bushs Ex-Sprecher unter den Obama-Anhängern, Obama liegt in zahlreichen Schlüssel-Staaten in Führung.

Barack Obama hat weniger als zwei Wochen vor der US-Präsidentschaftswahl weitere prominente Unterstützung aus dem republikanischen Lager erhalten. Jüngste Umfragen sehen den Demokraten unterdessen in wahlentscheidenden Staaten mit mehr als zehn Punkten vor seinem republikanischen Rivalen John McCain.

Nach Colin Powell auch Bushs Ex-Sprecher unter Obama-Fans
Nach Exaußenminister Colin Powell stellten sich am Freitag auch Präsident George W. Bushs ehemaliger Sprecher Scott McClellan und der frühere republikanische Gouverneur von Massachusetts, William Weld, hinter Obama. McClellan sagte dem Sender CNN, er sei für den Kandidaten, der die besten Chancen habe, Washington zu verändern und Probleme zu lösen - Obama. Exgouverneur Weld lobte die Führungsstärke und das Urteilsvermögen Obamas.

Wahlkampfunterbrechung für kranke Großmutter
Obama überließ am Freitag seinem Kontrahenten McCain allein das Wahlkampffeld. Der Senator aus Illinois unterbrach seinen Wahlkampf für einen Besuch bei seiner kranken 85-jährigen Großmutter Madelyn Payne Dunham auf Hawaii. Er äußerte sich sehr besorgt über ihren Gesundheitszustand. "Ohne zu sehr in die Einzelheiten zu gehen, sie ist schwer krank. Ich bin nicht sicher, ob sie den Wahltag noch erlebt", sagte Obama im Morgenmagazin des Senders ABC. Dunham, bei der Obama zeitweise aufgewachsen ist, wurde kürzlich im Krankenhaus behandelt. Sie soll sich nach einem Sturz die Hüfte gebrochen haben.

Den Wahlkampf wollte der Senator aus Illinois am Samstag im Wüstenstaat Nevada fortsetzen. Experten zufolge ist es riskant, den Wahlkampf kurz vor der Entscheidung am 4. November noch zu unterbrechen, denn sein Vorsprung ist nicht uneinholbar. Andererseits könnte Obama mit dem Besuch bei seiner Oma die Herzen vieler Wähler gewinnen.

Obama führt in republikanischem Ohio
Umfragen sahen Obama in Ohio, das 2004 noch mehrheitlich für Bush stimmte, deutlich in Führung. Auch in allen Staaten, die sich der Demokrat John Kerry vor vier Jahren sichern konnte, ist Obama in Führung. Ein Sieg in diesen Staaten zusammen mit Ohio würde - dem komplizierten US-Wahlrecht folgend - für den Einzug ins Weiße Haus ausreichen.

Obama führt in Ohio derzeit mit 53 zu 40 Prozent vor McCain, wie eine am Donnerstag veröffentlichte Umfrage der Universität Quinnipac zeigte. Einer anderen Erhebung zufolge lag der Vorsprung bei 52 zu 41 Prozent, auch in zehn großen wahlentscheidenden Staaten lag Obama demnach in Führung. Der Vorsprung im bedeutenden Staat Pennsylvania war mit 53 zu 40 Prozent deutlich, im eher republikanischen Florida schrumpfte sein Vorsprung von zuletzt neun auf fünf Prozentpunkte.

Weil sich Obamas Spendenaufkommen nach dem Rekordmonat September von 150 Millionen Dollar (119 Mio Euro) in den ersten zwei Oktoberwochen verlangsamte (36 Millionen Dollar), forderte er seine Anhänger auf, ihn im Endspurt des Wahlkampfs nochmals zu unterstützen. Zusammen mit der Demokratischen Partei kann Obama derzeit noch über rund 97 Millionen Dollar verfügen, McCain und die Republikaner können noch 84 Millionen ausgeben.

Palin des Amtsmissbrauchs beschuldigt
McCains Vizepräsidentschaftskandidatin Sarah Palin musste unterdessen am Freitag wegen der Entlassung eines ranghohen Beamten vor einem Vertreter der Personaldirektion ihres Heimatstaates Alaska aussagen. Auch ihr Ehemann Todd sollte getrennt befragt werden. Geprüft werden soll, ob die Gouverneurin mit der Entlassung des Beamten gegen Ethikrichtlinien verstoßen habe. Ein Parlamentsausschuss in Alaska hat Palin des Amtsmissbrauchs beschuldigt.

George W. Bush wählte McCain
Wenigstens über einen treuen Anhänger aus dem Lager der Republikaner darf sich McCain freuen. US-Präsident George W. Bush hat seine Stimme bereits per Briefwahl abgegeben und für den republikanischen Kandidaten John McCain gestimmt, wie das Weiße Haus am Freitag bekanntgab. Bei früheren Wahlen waren Bush und seine Frau Laura stets zur Stimmabgabe an ihren Wohnsitz in Texas gereist. Diesmal aber hätten sie bereits gewählt, die ausgefüllten Stimmzettel sollten dann nach Texas weitergeleitet werden. Den Wahlabend am 4. November wollten Bush und seine Frau im Weißen Haus verbringen, hieß es.

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