Streit um Auslieferung

Italien zieht Botschafter aus Brasilien ab

Teilen

Lula will den früheren Linksextremisten Battisti nicht ausliefern.

Italien zieht seinen Botschafter aus Brasilien ab, weil Brasilia den als Terroristen verurteilten Cesare Battisti nicht an Rom ausliefern will. Dies gab das italienische Außenministerium am Freitag bekannt. Der scheidende brasilianische Präsident Luiz Ignacio Lula da Silva hatte zuvor endgültig die von Italien geforderte Auslieferung des ehemaligen italienischen Linksextremisten abgelehnt.

Abgezogen
Außenminister Franco Frattini habe beschlossen, den Botschafter Gherardo La Francesca nach Rom zurückzubeordern, heißt es in einer Pressemitteilung des Ministeriums. Man wolle über rechtliche Schritte beraten, um die auf einem bilateralen Abkommen und der Entscheidung des Obersten Gerichtshofes in Brasilien gründenden rechtmäßigen Ansprüche Italiens zu verteidigen.

Der in Italien wegen Mordes in Abwesenheit zu lebenslanger Haft verurteilte Battisti wurde 2007 in Rio festgenommen und wartet seitdem im Gefängnis auf eine Entscheidung. Zuvor hatte er jahrelang in Frankreich gelebt. Italien hatte bis zuletzt versucht, Lula umzustimmen. Die italienische Regierung von Ministerpräsident Silvio Berlusconi hatte bereits in den vergangenen Tagen klar gemacht, dass sie eine Ablehnung der Auslieferung nicht akzeptieren werde.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.