Krise in Rom

Italienischer Justizminister immer mehr unter Druck

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Der umstrittene Minister Mastella gab aus Protest gegen die Festnahme seiner Frau den Rücktritt bekannt. Regierungschef Prodi lehnt die Demission ab.

Der italienische Justizminister Clemente Mastella, dessen Rücktrittsantrag am Mittwoch von Regierungschef Romano Prodi abgelehnt worden war, gerät immer stärker unter Druck. Nach Angaben italienischer Medien ist nicht nur Mastellas Frau Sandra Lonardo, die Präsidentin des Regionalparlaments von Kampanien, der in Zusammenhang mit diesem Skandal ermittelt, verdächtig.

Der 60-jährige Politiker wird beschuldigt, den Präsidenten der Region Kampanien, Antonio Bassolino, gezwungen zu haben, einen befreundeten Politiker an die Spitze eines öffentlichen Krankenhauses zu setzen. In den Sog der Ermittlungen sind weitere Politiker Kampaniens, der Region um Neapel, geraten.

Mastella hatte am Mittwoch seinen Rücktritt eingereicht, nachdem Medien berichtete hatten, dass seine Frau unter Hausarrest gestellt worden war. Nach einem Gespräch mit Prodi, hatte der Justizminister betont, er werde seine Entscheidung nach der Ablehnung seines Rücktrittsgesuchs noch einmal überdenken. "Ich danke Ministerpräsident Prodi für sein Vertrauen in mich. Aber im Moment ist es wichtiger, dass ich bei meiner Frau bleibe. Jede andere Entscheidung folgt später", sagte der Minister, der zahlreiche Solidaritätsbekundungen von seinen Koalitionskollegen erhielt.

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