Slowenien

Jansa gibt nach Wahlniederlage nicht auf

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Der slowenische Premier hofft auf die Auslandswähler. Durch sie will er noch einen Mandatsgleichstand mit den Sozialdemokraten erreichen.

Der slowenische Ministerpräsident Janez Jansa will sich nach der knappen Niederlage seiner Demokratischen Partei (SDS) bei der slowenischen Parlamentswahl am Sonntag nicht geschlagen geben. Jansa sagte in der Nacht auf Montag in Ljubljana (Laibach), er gratuliere dem sozialdemokratischen Oppositionsführer Borut Pahor nur "unter Vorbehalt" zum Wahlsieg. Schließlich seien tausende Stimmen von - traditionell eher rechts wählenden - Auslandswählern noch auszuzählen. Die Sozialdemokraten hatten die Wahl gegen die favorisierte konservative SDS überraschend mit 30,5 zu 29,3 Prozent gewonnen.

"Kraftakt"
Pahor bezeichnete den Sieg seiner Partei, die ihren Stimmenanteil mehr als verdreifachen konnte, als "richtigen Kraftakt". Eine große Koalition schloß er aus.

Hoffen auf Auslandswähler
Jansa, dessen Partei noch vor einer Woche in den Umfragen klar geführt hatte, zeigte sich am Wahlabend kämpferisch. Bei einem Abstand von 12.200 Stimmen sei es "sehr wahrscheinlich", dass die beiden Parteien nach der Auszählung der 40.000 Auslandsstimmen und einer möglichen Neuauszählung der 18.000 ungültigen Stimmen noch gleichziehen werden. Jansa räumte aber ein, dass die Linksopposition die besseren Aussichten auf eine erfolgreiche Regierungsbildung habe.

Dagegen blieb von Jansas Bündnispartnern kaum etwas übrig. Die bisherige zweitstärkste Regierungspartei "Neues Slowenien" (NSi) flog mit 3,2 Prozent der Stimmen aus dem Parlament, während die Slowenische Volkspartei (SLS) ebenfalls Verluste hinnehmen musste und fünf Mandate erreichte. Die bisherige kleinste Regierungspartei, die Demokratische Pensionistenpartei (DeSUS), legte zwar auf sieben Mandate zu, diente sich aber schon am Wahlabend der siegreichen Linken als Koalitionspartner an.

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