Positive Wendung

Klimakonferenz endet mit Überraschung

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Auch Greenpeace ist einigermaßen zufrieden mit Ergebnis der UN-Klimakonferenz in Bali

Mit extremer Verspätung endete heute die große Klimakonferenz auf Bali. Das Endergebnis sorgte für eine Überraschung. Nach einer dramatischen Zitterpartie, bei der die Konferenz am Rande des Scheiterns stand, gab es am Ende eine dramatische und positive Wendung. "Wir haben nicht mehr damit gerechnet und sind glücklich mit dem Teilergebnis für die Kyoto-Länder, insbesondere die Aufnahme von klaren und wissenschaftlich abgesicherten Zahlen ist ein wichtiger Schritt vorwärts." zeigt sich Bernhard Obermayr, Klimasprecher von Greenpeace Österreich und Konferenz-Teilnehmer zufrieden. "Leider sind die Zahlen nur im Text für die Kyoto-Staaten und nicht Bestandteil in der Bali-Roadmap. Da beide Prozesse aber zusammen hängen, ist das ein erfreuliches Ergebnis."

Erfreuliches Wendung
Der schlussendlich erfreuliche Ausgang darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass Bali in Bezug auf die dringend notwendigen Handlungen ein schwaches Ergebnis geliefert hat und nur vor dem Hintergrund des mühseligen und langsamen Prozesses, der solchen Verhandlungen zu Grunde liegt, positiv beurteilt werden kann. Klima war das große Thema im Jahr 2007 und Bali hätte der Höhepunkt für globale Anstrengungen im Kampf gegen den Klimawandel sein können. "Während im Jahr 2007 weltweit Klima zum wichtigsten Thema geworden ist, war in Bali nichts von der globalen Bedeutung zu bemerken", so Obermayr. "Siebzehn Jahre nach dem ersten IPCC-Report, fünfzehn Jahre nach Gründung der UN-Konvention zu Klimawandel und zehn Jahre nach Kyoto konnten sich die anwesenden Länder immer noch nicht drauf einigen, entschlossen gegen Klimawandel vorzugehen. Sie konnten sich nicht darauf einigen, den Amazonas rasch vor der Zerstörung zu retten oder Grönland vom Wegschmelzen zu bewahren. Und schon gar nicht konnten sie sich auf das Lebensrecht kleiner Inselstaaten einigen", beschreibt Obermayr das Ergebnis.

In technischen Bereichen wurden einige Weichen für die Zukunft gestellt: "Etwas Fortschritt gab es beim Technologietransfer, beim Kampf gegen Entwaldung und bei der Hilfe für Entwicklungsländer bei der Anpassung an den Klimawandel", erklärt Obermayr.

USA, Russland und Kanada als "Bremser"
Auch wenn das Ergebnis in letzter Minute sich noch ins Positive gekehrt hat, darf man die Augen vor der destruktiven Rolle, die einige Länder hier gespielt haben, nicht verschließen. "Russland und Kanada haben alle Mittel ausgereizt, um Fortschritte zu verhindern. Aber am schlimmsten haben sich die USA verhalten, die mit dem klaren Mandat nach Bali gekommen sind, die Klimaverhandlungen zu torpedieren. Durch den starken Einsatz der EU und vieler Entwicklungsländer, inklusive des sehr kooperativen China, wurde schlussendlich ein ordentliches Ergebnis erzielt", schließt Obermayr.

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