Skandal-Gouverneur

Korruptions-Anklage gegen Blagojevich

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Der ehemalige Gouverneur wollte unter anderem einen Senatssitz versteigern. Die Vorwürfe gegen den Ex-Politiker gehen bis ins Jahr 2002 zurück.

Nach seiner Amtsenthebung wegen Korruption ist der frühere Gouverneur des US-Staates Illinois, Rod Blagojevich, nun offiziell angeklagt worden. Dem 52-Jährigen werde unter anderem versuchte Erpressung, Betrug und Falschaussage angelastet, teilte das US-Justizministerium am Donnerstag mit. Insgesamt seien Blagojevich, sein Bruder Robert und vier enge Mitarbeiter in 19 Punkten angeklagt.

Wollte Sitz im Senat versteigern
Als Gouverneur soll er unter anderem versucht haben, den durch die Wahl Barack Obamas zum US-Präsidenten freigewordenen Sitz im Senat von Illinois meistbietend zu versteigern. Blagojevich, der alle Vorwürfe bestreitet, drohen bis zu 20 Jahre Haft.

Kein politisches Amt mehr
Blagojevich war wegen der schweren Vorwürfe Ende Jänner vom Parlament seines Heimatstaates aus dem Amt gejagt worden. Der Gouverneur war im Dezember von der Bundespolizei FBI festgenommen worden und befindet sich gegen Kaution auf freiem Fuß. Ein politisches Amt darf er nicht mehr übernehmen.

Vorwürfe gehen bis 2002 zurück
Der wichtigste Zweck des "Unternehmens Blagojevich" sei es gewesen, die Regierung des Staates Illinois für den politischen und finanziellen Nutzen des Gouverneurs, seiner Familie und seiner Freunde auszubeuten, heißt es in der Anklageschrift. Die Vorwürfe gegen den Ex-Gouverneur reichen bis ins Jahr 2002 zurück.

Die bisher letzte Amtsenthebung eines US-Gouverneurs hatte es 1988 in Arizona gegeben. Dort waren Evan Mecham unter anderem die Behinderung der Justiz und der Missbrauch von Staatsgeldern vorgeworfen worden.

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