Skandal-Bischof

Pius-Bruder leugnet weiter den Holocaust

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Keine Reue: Laut dem "Spiegel" leugnet Richard Williamson weiter den Holocaust. Für ihn sei dies eine "Riesenlüge von sechs Millionen Vergasten".

Auch ein Jahr nach seiner Holocaust-Leugnung hält der britische Bischof Richard Williamson an seinen umstrittenen Thesen fest. Aus internen E-Mails der erzkonservativen Piusbruderschaft geht nach Angaben einer Vorabmeldung des Hamburger Magazins "Der Spiegel" hervor, dass Williamson "die sechs Millionen Vergasten" für "eine Riesenlüge" hält.

Auf dieser "Tatsache" sei "eine ganz neue Weltordnung aufgebaut worden". Die Juden, so der Geistliche, der sich im April in Deutschland wegen Volksverhetzung vor Gericht verantworten muss, seien "dank der KZs Ersatzerlöser geworden".

Williamson behauptet zudem, dass "1,3 Millionen Deportierte" aus den Lagern Treblinka, Majdanek, Belzec und Sobibór keineswegs vergast, sondern in den von Deutschland besetzten Teil der Sowjetunion verbracht worden seien. Der Bischof hält offensichtlich weiterhin Kontakt zu führenden Vertretern der Revisionisten-Szene wie dem Schweizer Jürgen Graf.

Die eigene Piusbruderschaft, die gerade mit dem Vatikan über Glaubensfragen verhandelt, hält den Engländer zwar für "eine tickende Zeitbombe", doch ausschließen wolle man ihn nicht. Er habe viele Verdienste. Zudem befürchten die Brüder, Williamson könnte nach einem Ausschluss neue Bischöfe weihen und so eine Gegenkirche gründen.

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