Gut geschützt

Ratko Mladic wird sich nicht stellen

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Bewaffnete Personen schützen den bosnisch-serbischen Ex-Militärchef. Er hat weder sein Aussehen noch seine Identität verändert.

Der serbische Geheimdienst BIA bewertet aufgrund seiner jüngsten Informationen, dass der meist gesuchte Angeklagte des UNO-Kriegsverbrechertribunals, Ratko Mladic, nicht beabsichtigt, sich zu stellen. Dies berichtete am Freitag die Tageszeitung "Blic" unter Berufung auf den Sonderstaatsanwalt für Kriegsverbrechen, Vladimir Vukcevic, der in Belgrad die Fahndung nach Mladic, dem Ex-Militärchef der bosnischen Serben, und Goran Hadzic, dem einstigen kroatisch-serbischen Politiker, leitet.

Bewaffnete Schutztrup für Ratko Mladic
Vukcevic zufolge würde Mladic weiterhin von einer "großen Zahl" von Personen umgeben sein. Diese Männer seien bereit, jederzeit Waffen einzusetzen. Die Festnahme Mladic' dürfte daher eine wesentlich schwierigere Aufgabe sein, als dies jene des ehemaligen Präsidenten der bosnisch-serbischen Republik, Radovan Karadzic, im Juli war.

Weder neue Identität, noch neues Aussehen
Den BIA-Erkenntnissen nach hat Mladic weder seine Identität noch sein Aussehen verändert. Auch soll er sich nicht auf dieselbe Weise wie Karadzic verstecken. Karadzic lebte vor seiner Festnahme mindestens zwei Jahre lang in Belgrad, wo er sich unter dem Namen Dragan Dabic mit Alternativmedizin befasste und immer wieder auch öffentlich auftrat.

Tribunal informiert
Der im Juli bestellte neue BIA-Chef Sasa Vukadinovic hat früheren Medienberichten zufolge den Tribunals-Chefankläger Serge Brammertz über den jüngsten Stand der Fahndung nach Mladic und Hadzic am Donnerstag bei einem Treffen unter vier Augen informiert.

Helfer bei der Polizei
In Belgrad geht man davon aus, das Mladic weiterhin Helfer nicht nur beim Militär, sondern auch bei der Polizei haben dürfte. Erst am Donnerstag wurde bekannt, dass der Finderabdruck des Haager Angeklagten aus einer Polizeistation, in welcher ihm vor neun Jahren ein Personalausweis ausgestellt worden war, verschwunden ist.

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