Trotz Kritik

Russland liefert Brennstoff für Irans Atomprojekt

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Der Iran will 2008 mit einem weiteren Atomreaktor ans Netz gehen. Moskau hat Teheran die dafür notwendigen Brennstäbe geliefert.

Der Iran hat am Freitag aus Russland die zweite Lieferung von Brennstäben für sein Atomkraftwerk in Bushehr erhalten, wie die staatliche Nachrichtenagentur IRNA berichtete. Dies deutet darauf hin, dass das 1.000-Megawatt-Kernkraftwerk bald in Betrieb gehen könnte. Er wurde mit russischer Hilfe gebaut. Der Iran plant die Inbetriebnahme für 2008. Laut IRNA will Russland insgesamt 82 Tonnen Atombrennstoff in acht Lieferungen schicken. Die erste Lieferung erreichte den Iran am 17. Dezember.

Internationale Kritik
Die Regierung in Teheran hält ungeachtet der Lieferungen aber auch an der international kritisierten Urananreicherung fest. Sie soll dazu führen, dass der Iran selbst Brennstäbe herstellen kann. Diese Technik kann aber auch zur Produktion von Material für Atombomben genutzt werden. Der Iran will den Brennstoff nach eigenen Angaben für einen weiteren in Bau befindlichen Reaktor in der Stadt Darchowin im Südwesten des Landes nutzen.

Dementiert wurde unterdessen in Moskau ein Bericht Teherans, wonach Russland den Iran mit neuen Flugabwehrraketen des Typs S-300 ausrüsten wird. Diese stehe derzeit nicht auf der Tagesordnung, Gespräche mit Teheran in dieser Hinsicht gebe es nicht, erklärte am Freitag das zuständige Amt in Moskau. Der iranische Verteidigungsminister Mostafa Mohammed Najjar hatte erklärt, die Lieferung gehe auf ein schon früher geschlossenes Abkommen zurück. Schon zu Beginn des Jahres hatte Russland 29 TOR-M1-Raketensysteme dem Iran übergeben. Der Vertrag dafür wurde im Dezember 2005 unterschrieben.

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