Visite in Budapest

Sarkozy bricht Gespräch in Ungarn ab

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Frankreichs Präsident ist auf Staatsbesuch in Ungarn - dem Land seiner Vorfahren. Überraschend brach Sarkozy ein Gespräch mit der Opposition ab.

Der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy hat bei einem Besuch in Ungarn die Bedeutung der osteuropäischen Länder und im Besonderen Ungarns für die Europäische Union hervorgehoben. "In der EU gibt es keine kleinen und großen Länder", sagte Sarkozy nach einem Treffen mit seinem ungarischen Amtskollegen Laszlo Solyom am Freitag in Budapest. Mit der Visite im Land seiner Vorfahren will der Präsident ein besseres Verhältnis zu Osteuropa erreichen. Sarkozys Vater wanderte nach dem zweiten Weltkrieg nach Frankreich aus.

Gespräch abgebrochen
Überraschend brach Frankreichs Präsident sein Gespräch mit dem ungarischen Oppositionsführer Viktor Orban aus unbekannten Gründen vorzeitig ab. Das sagte der Budapester Bürgermeister Gabor Demskzy am Abend im ungarischen Sender Klubradio. Mitglieder der Sarkozy begleitenden französischen Delegation hätten Demszky gesagt, Frankreichs Staatschef habe Orban "nach fünf Minuten verlassen", anstatt wie geplant 25 Minuten lang mit ihm zu sprechen. Dies nährte Spekulationen über angebliche Misstöne zwischen Sarkozy und Orban.

Der Vorfall hatte den Budapester Rathauschef persönlich betroffen. Denn wegen des abgekürzten Gesprächs mit Orban kam Sarkozy um 20 Minuten früher als geplant zu einem unmittelbar darauf folgenden Treffen mit Demszky.

Orbans Partei FIDESZ wies Vermutungen zurück, dass es zwischen Orban und Sarkozy zu Misstönen gekommen sein könnte. Der rechtsnationale Orban und Sarkozy gehören offiziell zur selben politischen Familie und kooperieren auf EU-Ebene über die Europäische Volkspartei (EVP). Derzeit sucht Orban mit reformgegnerischen Parolen Sympathisanten zu gewinnen. Sarkozy lobte in Budapest hingegen den Reformeifer des sozialistischen Ministerpräsidenten Ferenc Gyurcsany.

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