Trotz Angebot

Tibet-Aktivisten fordern weiter Druck auf China

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Die Aktivisten befürchten, dass das Gesprächsangebot an den Dalai Lama lediglich eine PR-Maßnahme vor den Olympischen Spielen ist.

Nach dem Einlenken der chinesischen Führung zu Gesprächen mit Abgesandten des Dalai Lama hat das weltweite Aktivistennetzwerk für Tibet ICT weiteren internationalen Druck auf Peking gefordert. "Es ist zu früh, um beurteilen zu können, ob das vorgeschlagene Treffen Ergebnisse bringen wird oder allein eine PR-Maßnahme vor den Olympischen Spielen darstellt", teilte am Samstag die International Campaign for Tibet in Berlin mit.

Der internationale Druck müsse nun aufrechterhalten werden, insbesondere auch von Seiten der Europäischen Union. ICT setzt sich für Selbstbestimmung, Demokratie und Menschenrechte in Tibet ein.

Weiter chinesische Angriffe auf Dalai Lama
Trotz des chinesischen Angebots zu Gesprächen mit einem Vertreter des Dalai Lamas haben staatliche chinesische Medien ihre verbalen Attacken auf das geistliche Oberhaupt der Tibeter fortgesetzt. Zugleich bekräftigte die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua, der Dalai Lama müsse Tibet zweifelsfrei als Teil Chinas anerkennen. Die Exilregierung der Tibeter in Nordindien regierte zurückhaltend auf das Dialogangebot Pekings.

Die Parteizeitung "Renmin Ribao" kritisierte, die "Dalai-Clique" suche Unterstützung im Westen und ignoriere "die von China erzielten Errungenschaften nach dem Abschütteln der Leibeigenschaft und Armut in Tibet". Die chinesische Regierung hatte am Freitag angekündigt, Gespräche mit einem Vertreter des Dalai Lamas aufnehmen zu wollen. Das Treffen werde in Kürze stattfinden, meldete Xinhua.

Sechs Wochen nach Beginn der anti-chinesischen Proteste in Tibet hatte die Regierung in Peking am Freitag angekündigt, schon "in den nächsten Tagen" Kontakte mit der tibetischen Seite anbahnen zu wollen. Der Dalai Lama erklärte sich grundsätzlich zu Gesprächen bereit. Das Einlenken Pekings war international begrüßt und als positives Signal gewertet worden.

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