Massive Proteste

Tortilla-Preise in Mexiko auf Rekord-Hoch

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Zehntausende Menschen haben in Mexiko-Stadt gegen den dramatischen Anstieg der Tortilla-Preise demonstriert.

Mexikos Außenministerin Patricia Espinosa hat am Donnerstag in Wien Stellung zur so genannten Tortilla-Krise in ihrem Heimatland bezogen. Es sei "mit Sicherheit eine ernst zu nehmende und problematische Situation, die keiner erwartet hat", sagte Espinosa zu den heftigen Anti-Regierungs-Protesten gegen den Anstieg der Tortilla-Preise. Von einer "nationalen Krise" wolle sie aber nicht sprechen, betonte Espinosa nach ihrem Treffen mit Außenministerin Ursula Plassnik (V).

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(c) REUTERS
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Preise sollen stabil gehalten werden
Es sollen "Gegenmaßnahmen" zur Stabilisierung der Preise in die Wege geleitet werden, kündigte die Ministerin an. Details wollte sie zunächst nicht bekannt geben. Sie gab sich zuversichtlich, dass sich das Problem "in den nächsten Wochen und Monaten" lösen werde.

Zehntausende auf der Straße
In Mexiko-Stadt hatten zehntausende Menschen gegen den dramatischen Anstieg der Tortilla-Preise und Präsident Felipe Calderon demonstriert. An dem Protestzug am Mittwoch nahm auch Calderons linker Gegenkandidat bei den vergangenen Präsidentschaftwahlen, Andres Manuel Lopez Obrador, teil. Der Linkskandidat hatte die Wahl nur äußerst knapp verloren und erkennt seine Niederlage bis heute nicht an, weil er dem Konservativen Calderon Wahlbetrug vorwirft. Lopez Obrador ließ sich im November zum "rechtmäßigen Präsidenten" ausrufen.

Grundsnahrungsmitel Tortilla
Tortillas (Maismehl-Fladen) sind ein Grundnahrungsmittel in dem lateinamerikanischen Land. Besonders in armen Haushalten gehören sie zu fast jeder Mahlzeit. Vor allem diese Bevölkerungsschicht trifft die Verdreifachung der Preise auf 15 Peso (ein Euro) pro Kilo in den vergangenen Wochen. Die Hälfte der Mexikaner müssen mit einem Einkommen von knapp vier Euro oder weniger am Tag auskommen.

Der Konservative Calderon bemüht sich seit seinem Amtsantritt im Dezember besonders um die Zustimmung der ärmeren Schichten, die bei der Präsidentenwahl im Juli für Lopez Obrador gestimmt hatten.

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