Bombardements

Türkei fliegt erneut Angriffe im Nordirak

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Das Kurdengebiet im Nordirak ist erneut ins Visier der Türkei genommen worden: Kampfjets bombardierten Stellungen der kurdischen Rebellenpartei PKK.

Die türkische Luftwaffe hat am Freitag neue Angriffe gegen mutmaßliche Stellungen der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei (PKK) im Nordirak geflogen. Am Morgen seien über mehrere Stunden Ziele bombardiert worden, berichteten türkische Medien unter Berufung auf Dorfbewohner im Nordirak und einen kurdischen Fernsehsender. Jabar al-Jawar, ein Sprecher der kurdischen Peschmerga-Kämpfer im Irak, sagte, es gebe keine genauen Informationen über die Angriffe. Die Türkei interveniert seit dem Vorjahr militärisch im Nordirak, um Stützpunkte und Nachschubwege der PKK zu zerstören.

Geheimdienst-Zusammenarbeit
Von den USA hat Ankara die Zusage einer engen geheimdienstlichen Zusammenarbeit zur Durchführung punktueller Angriffe auf PKK-Ziele im Nordirak erhalten. Die Türkei hat im Grenzgebiet rund 100.000 Soldaten zusammengezogen. Beim jüngsten USA-Besuch des türkischen Staatspräsidenten Abdullah Gül hatte US-Präsident George W. Bush die Zusammenarbeit beider Länder im Kampf gegen kurdische Untergrundorganisationen bekräftigt. Bush betonte aber auch, dass die Türkei langfristig eine politische Lösung des Problems finden müsse. Bei der Bekämpfung der PKK-Guerilla durch die türkischen Sicherheitskräfte starben seit 1984 mehr als 37.000 Menschen.

Die grenzüberschreitenden Operationen der türkischen Armee zur Bekämpfung der PKK hatten zu einem Zerwürfnis zwischen der nordirakischen Kurdenführung und den USA geführt. Der türkische Generalstabschef Yasar Büyükanit hatte nach den türkischen Luftangriffen von einem stillen Einverständnis Washingtons gesprochen.

Die USA haben nach offiziellen Angaben die kurdische Untergrundorganisation "Freiheitsfalken Kurdistans" (TAK) als Terrorgruppe eingestuft. Die TAK stehe der PKK nahe und sei für mehrere Anschläge in der Türkei verantwortlich, sagte ein Sprecher des US-Außenministeriums am Donnerstag. Es dürfe keinen sicheren Zufluchtsort für Extremisten geben.

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