Sprengstoff

US-Armee legte Köder für Terroristen im Irak aus

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Zünderkabel, Munition und Sprengstoff hat die US-Armee offenbar bewusst im Irak als Köder ausgelegt. Wer zugriff, auf den wurde geschossen.

Scharfschützen der US-Armee haben laut einem Zeitungsbericht in einem geheimen Programm im Irak "Köder" für mutmaßliche Gegner ausgelegt und diese dann getötet. Als "Köder" seien unter anderem Zünderkabel, Munition und Plastiksprengstoff eingesetzt worden, berichtete die "Washington Post" am Montag. Wer dieses Material eingesammelt habe, auf den hätten die Scharfschützen dann angelegt. Das geheime Programm wird der Zeitung zufolge in Ermittlungsakten für einen Prozess gegen drei Scharfschützen beschrieben.

Aussage unter Eid
"Wenn jemand den ausgelegten Gegenstand aufhebt und mitnehmen will, würden wir diese Person angreifen, weil wir es als Zeichen begreifen würden, dass diese Person die US-Armee angreifen will", zitierte die Zeitung eine unter Eid gemachte Aussage von Captain Matthew Didier, dem Leiter einer im Irak stationierten Elite-Einheit. Laut "Washigtnon Post" wussten mehr als ein Dutzend Mitglieder der Einheit von dem Programm. Viele weitere hätten die Köder gekannt, nicht aber deren Zweck.

Der Präsident des Nationalen Instituts für Militärgerechtigkeit, Eugene Fidell, sagte der "Washington Post", ein solches Köderprogramm müsse "akribisch untersucht" werden. Denn es stelle sich automatisch die Frage, was passiere, wenn Zivilisten die Gegenstände aufheben würden. Irak sei von Waffen und Kriegsmaterial überflutet. Wenn jeder, der irgendetwas aufhebe, das irgendwie als Waffe genutzt werden könne, zum Ziel von Scharfschützen werde, "dann könnte auch gleich jeder Iraker mit einer Zielscheibe auf dem Rücken rumlaufen". Die US-Armee war laut "Washington Post" zu keiner Stellungnahme bereit.

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