Afghanistan

US-Soldaten töteten Zivilisten

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Die Koalitionstruppen in Afghanistan sollen einen Säugling, einen zehnjährigen Buben, zwei Frauen und einen Mann getötet haben. Eine Untersuchung wurde eingeleitet.

US-geführte Koalitionstruppen haben in der südostafghanischen Provinz Chost fünf Zivilisten getötet. Bei den Toten handelt es sich offenbar um einen sieben Tage alten Säugling, einen zehn Jahre alten Jungen, zwei Frauen und einen Mann. Die US-Armee hatte zunächst mitgeteilt, bei einem Gefecht seien fünf Aufständische getötet worden, darunter zwei Kämpferinnen. Kurz darauf hieß es in einer Mitteilung der amerikanischen Streitkräfte, man untersuche Vorwürfe über zivile Opfer bei der Operation. Der Gouverneur verurteilte den Angriff.

Feuer eröffnet
Nach Polizeiangaben hatten sich Extremisten vermutlich im Haus eines Dorfbewohners namens Djanat Gul versteckt gehabt und das Feuer auf die Soldaten eröffnet. Der Gouverneur sagte, während des Feuergefechts hätten die Soldaten zwei Menschen aus dem benachbarten Haus erschossen, bei denen es sich um den zehnjährigen Sohn und die Ehefrau des afghanischen Armee-Oberst Sahir Schah gehandelt habe. Der Säugling, eine weitere Frau und ein Mann seien in dem Haus Guls getötet worden. Dort seien auch drei mutmaßliche Aufständische gefangen genommen worden. Zwei Frauen seien verletzt worden. Nach Angaben der Bildungsbehörde in Chost-Stadt handelte es sich bei den beiden getöteten Frauen um eine Lehrerin und eine Schülerin.

Selbstmordanschlag
Bei einem Selbstmordanschlag auf eine Anti-Drogen-Einheit wurden am Donnerstag in der südafghanischen Provinz Helmand zwei Polizisten und drei Zivilisten getötet. Unter den getöteten Zivilisten seien zwei Kinder, sagte der Sprecher der Provinzregierung, Daoud Ahmadi. Vier Zivilisten und 13 Zivilisten seien verletzt worden. Der Vize-Polizeichef der Provinz, Kamaluddin Khan, sagte, zu dem Anschlag sei es vor der Polizeistation in Helmands Hauptstadt Lashkar Gah gekommen. Der Attentäter sei vor den Konvoi der Sicherheitskräfte gesprungen, die sich gerade auf den Weg zu einem Einsatz machten. Die radikalislamischen Taliban bekannten sich zu dem Anschlag. Die Taliban profitieren vom Anbau und Handel von Drogen.

Die US-Armee teilte mit, bei einer Operation gegen eine Taliban-Zelle in der südafghanischen Provinz Kandahar hätten US-geführte Koalitionstruppen und afghanische Soldaten sechs Extremisten getötet. Die Soldaten hätten 13 Kilogramm Opium, Material zum Bombenbau sowie Waffen sichergestellt und zerstört. In der Provinz Wardak westlich von Kabul seien nach einem Mörserangriff drei Aufständische getötet worden. Koalitionstruppen hätten Artillerie gegen die Extremisten eingesetzt und seien aus der Luft unterstützt worden.

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