Starker Sager

Blairs Vize: 'Bush ist Scheisse'

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Für den britischen Vize-Premier John Prescott ist der US-Präsident nichts anderes als "ein Cowboy mit einem Cowboy-Hut drauf".

John Prescott, der britische Vize-Premierminister, soll in einem Wutausbruch die Nahost-Politik der Regierung in Washington als "beschissen" bezeichnet haben. Ein entsprechender Bericht der Londoner Tageszeitung " The Independent" wurde am Donnerstag zwar von Prescott dementiert, zugleich aber von dem Labour-Abgeordneten Harry Cohen gegenüber der Tageszeitung "The Guardian" nochmals ausgeschmückt und von diversen anderen Parteifreunden ausdrücklich gerechtfertigt.

US-Präsidentensprecher Tony Snow versuchte die Angelegenheit herunterzuspielen und sagte, Präsident George W. Bush habe sich schon " weit Schlimmeres" anhören müssen, das gehöre zur " Last seines Amtes". Im Übrigen betrachte er Premierminister Tony Blair als seinen Ansprechpartner in London.

"Cowboy mit Cowboy-Hut"
"Bush ist Scheiße, sagt Prescott", titelte der "Independent" am Donnerstag. Der Ausspruch sei am Dienstag bei einem privaten Treffen im Zusammenhang mit einem Gespräch übe die Nahost-Politik gefallen, in der sich die Regierung in London von Bush im Stich gelassen fühle, berichtete das Blatt weiter unter Berufung auf den Abgeordneten Cohen. Bush sei nichts anderes als "ein Cowboy mit einem Cowboy-Hut drauf", fügte Prescott demnach hinzu.

In der Freitagsausgabe des "Independent" sagte der Londoner Bürgermeister Ken Livingstone, die derzeitige US-Regierung sei " ein Desaster für das amerikanische Volk" und habe "nicht nur den internationalen Beziehungen, sondern auch der Umwelt unbeschreiblichen Schaden zugefügt". Neun Labour-Abgeordnete stellten sich ebenfalls auf die Seite Prescotts, die Abgeordnete Ann Cryer sagte, sie sei mit den Prescott zugeschriebenen Äußerungen "einverstanden".

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