Michelle & Cindy

Die First Ladys im Interview

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Das Rennen um das Weiße Haus biegt auf die Zielgerade. Grund genug die Frauen hinter John McCain und Barack Obama unter die Lupe zu nehmen.

Über Liebe & Ehe
Michelle Obama: “Er ließ es sich nicht nehmen, sich von der Kampagne freizunehmen, nach Hause zu fliegen, mich zu einem romantischen Dinner auszuführen und mir ein wunderbares Geschenk zu geben. Dabei hatte ich ihn angefleht: “Lassen wir es dieses Jahr, du bist derart beschäftigt!” Er sagte: “Kommt nicht in Frage!” Ich habe mich in ihn verliebt aus dem gleichen Grund, warum ihn so viele respektieren: Seine Verbindung zu Menschen. Alle Herausforderungen, die wir hatten, machten unsere Liebe nur noch stärker”.

Cindy McCain: “Ich hatte mich sofort in seinen Humor, seine Intelligenz, seine Schlagfertigkeit, sein Charisma verliebt. Er ist ein bemerkenswerter Mann. Und nach 28 Jahre Ehe liebe ich immer noch jede dieser Charaktereigenschaften wie an Tag Eins. Das Erfolgsgeheimnis unserer Ehe: Geduld und Ehrlichkeit”.

Alles zur US-Wahl

Über Kinder
Obama:
“Wenn man Kinder hat, dreht sich immer irgendwie alles um sie. Da kann man noch so intensiv einen Wahlkampf für das Oval Office führen. Wichtig ist, ob die Kids ihre Halloween-Kostüme haben, ihr Schulprojekte zeitgerecht abschlossen, die nächsten Elternsprechtage. Das sind die Mo-mente wo ich mich inmitten auch das Wahlkampfstresses erschöpft frage: “Was haben wir uns angetan?” Aber ich habe immer drauf wert gelegt, als berufstätige Mutter allen Ansprüchen gerecht zu werden”.

McCain: “Als meine Kinder noch kleiner waren, konnte ich viele Dinge gleichzeitig tun. Multitasking war meine Stärke. Was auch notwendig ist bei vier. Und ich bin immer noch eine sehr engagierte, Hau-dich-gleich-rein-Mum, auch wenn drei bereits außer Haus sind. Wir telefonieren die ganze Zeit miteinander, ich habe eine sehr enge Beziehung zu meinen Kids. Als ich kürzlich auf Tour war emailte mir meine Tochter Bridget ein Foto eines Kleides, das sie kaufen wollte. Sie wollte meine Meinung dazu”.

Ihre Rolle als First Lady
Obama:
“Ich denke nicht in Sphären, ob ich eine aktive First Lady wäre wie etwa Hillary Clinton. Ich kann nur sein was ich bin. Und das wird ein wilde Mischung aus Hoffnungen und Träumen, aber auch Unsicherheiten. Ich würde gerne die Debatte, die wir jetzt mit einfachen Bürgern im Wahlkampf haben, auch im White House fortführen, sie zu regelmäßigen Diskussionen vorladen. Barack und ich wollen diese Verbindung zu ihnen aufrechterhalten”.

McCain: “Ich werde meine bisherigen Wohltätigkeitsprojekte forcieren, darunter “Operation Smile”, wo bei Kindern Verformungen in Gesicht behoben werden, dem Projekt CARE zum Kampf gegen die Weltarmut sowie dem Halo-Trust, der Beseitigung von Kriegsfolgen inklusive Landminen. Ich will vor allem junge Menschen inspirieren, Opfer zu bringen. Aber ich wäre nicht eine First Lady, die in Kabinettssitzungen rumhängt oder Arme drückt im Kongress”.

Ihre Vorbilder als First Lady
Obama:
“Jede First Lady in der Geschichte unseres Landes hat etwas Einzigartiges hinterlassen – entweder während ihrer Zeit im Weißen Haus oder nachdem ihre Männer das Oval Office verließen. Ich kann von allen ihren einzigartigen Hinterlassenschaften lernen”.

McCain: “Ich bewundere Nancy Reagan und Jacky Kennedy für ihre Ideale und Gabe zur Inspiration. Und natürlich erinnere ich mich an die weltweite Wohltätigkeit von Lady Diana”.

Was sie am meisten am Wahlkampf liebten/hassten
Obama:
“Ich liebte den Wahlkampf mehr, als ich mit jemals vorstellen hätte können – trotz der totalen Erschöpfung, die mich oft überkam. Ich sehe diese einfachen Bürger, die an den Seilen stehen und denen die Tränen über die Wangen kullern, die niemals glaubten, dieser Moment werden kommen.”

McCain: “Am meisten liebte ich die Begegnung mit den einfachen Bürgern. Die haben ein derartiges Feuer im Arsch. Ich sehe es in ihren Augen, ihre Begeisterung. Nicht glücklich war ich jedoch in den engen Sitzreihen des Straight Talk Express, dem Kampagnenbus. Wenn es mir zu viel wird, dann schalte ich meinen iPod an, höre Musik oder sehe mir einen Film an”.

Über das Kochen
Obama:
“Ich bin eine gute Köchin, wenn ich Zeit dafür habe. Aber ich bin niemand, der unbedingt kochen muss. Und wenn Barack sagt, kochen wir, dann bin es doch am Ende ich... Er liebt meine Garnellen-Linguini mit sonnengetrockneten Tomaten”.

McCain: “Ich wollte immer sicherstellen, dass meine Kinder, sollten sie rund um die Welt reisen, bei nationalen Gerichten nicht gleich die Nase rümpfen. Das heißt wir hatten englisches Dinner einen Tag, ein asiatisches als nächstes, gefolgt von südamerikanisch. Ich habe ihnen die Augen geöffnet, obwohl ich natürlich nicht weiß, wie gut meine Speisen wirklich waren”.

Über Abtreibung:
Obama:
“Der Staat hat keine Aufgabe in die Freiheiten von Frauen einzugreifen, die heilige Verantwortung einer Elternschaft einzugehen. Und mein Mann wird als Präsident klarstellen, dass sich daran nichts ändert”.

McCain: “Ich bin Pro-Leben, also gegen Abtreibungen. Außer im Fall einer Vergewaltigung oder Inzest. Und ich bin auch nicht dafür, dass Abtreibungen wieder illegal gemacht werden sollen – man soll die Entscheidung den einzelnen Bundesstaaten überlassen”.

Über Mode und Styling
Obama: “Mein Stil hat sich nicht wirklich verändert, seit sich Barack um die Präsidentschaft bewirbt. Ich habe keinen Stylisten. Doch wenn ich was für einen wichtigen Auftritt brauche, arbeite ich mit der Chicagoer Designerin Maria Pinto, die sehr talentiert ist und meine Freundin. Aber oft kaufe ich einfach von der Stange, wie das Kleid um 148 Dollar, mit dem ich in der TV-Show The View auftrat”.

McCain: “Mein Lieblingsdesigner ist Oscar de la Renta. Aber am wohlsten fühle ich mich in Fetzenjeans, einem schlichten T-Shirt und eine Baseballkape am Kopf”.

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