US-Wahlkampf

Geld-Crash in den USA hilft Obama

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Durch die Misere an der Wall Street geht es bei der Wahlschlacht zwischen Obama und McCain nun um Sachthemen. Ein klares Plus für Obama.

Demokratenstar Barack Obama nützt den Crash der US-Finanzmärkte für ein Comeback im Wahlkampf gegen Republikaner-Rivalen John McCain. Obama war zuletzt nach der Euphorie über McCains Vizekandidatin, der Alaska-Powerfrau Sarah Palin, in Umfragen abgesackt. „McCain hat keine Ahnung, was in der Wirtschaft vor sich geht – und wie einfache Leute leiden“, wetterte Obama, während die Finanzwelt durch die Pleite der Investmentbank Lehman Brothers bebte und der Aktienindex Dow Jones um 504 Punkte abstürzte.

Bush-Kurs
Obama kritisierte McCain als Klon des unpopulären US-Präsidenten George W. Bush, der den „katastrophalen Wirtschaftskurs“ fortsetzen wolle. Die Sorge um die stotternde US-Wirtschaft gilt bei den Wählern als Top-Wahlkampfthema. Seit 19 Monaten hätte McCain „keine einzige Idee genannt“, so Obama, was er in Sachen Wirtschaftspolitik anders machen würde.

Vorteil Obama
Die Washington Post sieht durch die Börsenbeben einen dramatischen Schwenk für das Wahlkampffinale: Hin zu den „Fundamenten der zentralen Sachthemen“, so die Zeitung. Und weg von Nebensächlichkeiten wie „lächerlichen Lippenstift-Debatten“ um Vize Palin (ÖSTERREICH berichtete). Der Gewinner bei diesem Trend heißt Obama. Prompt patzte McCain: Mitten in die Horrormeldungen von der Finanzfront platzte er mit der entrückten Auffassung, dass die „Fundamente der Wirtschaft stark seien“. Dann ruderte er zurück – als Fundamente waren die US-Arbeiter gemeint.

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