US-Wahlkampf

Obama baut vor TV-Duell Vorsprung auf McCain aus

Teilen

Der Ton im US-Wahlkampf wird schärfer. McCain wirft Obama "Lügen" vor. Umfragen zufolge liegt der demokratische Senator klar vorn.

Vier Wochen vor den Präsidentschaftswahlen in den USA hat der demokratische Kandidat Barack Obama in Umfragen seinen Vorsprung vor dem Republikaner John McCain ausgebaut. In einer vom Fernsehsender CNN am Montag veröffentlichten Umfrage lag Obama acht Prozentpunkte vor McCain. Demnach wollen 53 Prozent der Befragten am 4. November dem Demokraten ihre Stimme schenken, 45 Prozent dem Republikaner. Bei einer ähnlichen Umfrage vom 22. September lag Obama vier Prozentpunkte vor McCain.

Auch in den täglichen Erhebungen des Gallup-Instituts lag Obama am Montag mit 50 Prozent acht Prozentpunkte vor McCain (42 Prozent). Den "deutlichen Vorsprung" konnte er laut Gallup an zehn aufeinanderfolgenden Tagen halten. Die Gallup-Befragung erfolgte am vergangenen Wochenende, nach der Verabschiedung des Rettungsplans für den US-Finanzsektor und dem TV-Duell der beiden Vize-Präsidentschaftskandidaten Joe Biden und Sarah Palin. Keines der Ereignisse habe einen Einfluss auf die Wählermeinung gehabt, erklärte Gallup.

McCain wirft Obama "Lügen" vor
Vor dem zweiten Rededuell der US-Präsidentschaftskandidaten hat der republikanische Bewerber John McCain die Angriffe gegen seinen demokratischen Rivalen Barack Obama weiter verschärft. Bei einem Wahlkampfauftritt in New Mexico warf er Obama am Montag vor, die Wähler zu belügen. "Er glaubt offenbar, dass eine Lüge geglaubt wird, wenn sie nur groß genug ist und oft genug wiederholt wird", sagte McCain.

Er machte Obama dafür verantwortlich, dass das Rettungspaket für die angeschlagene Finanzbranche im Kongress zunächst gescheitert war - allerdings waren es vor allem Republikaner, die den Plan ablehnten. Vor jubelnden Anhänger deutete McCain weiter an, dass sein Widersacher nicht vertrauenswürdig sei. "Wer ist der wahre Barack Obama? Wer solche Fragen stellt, bekommt als Antwort nur einen Schwall weiterer böser Beleidigungen."

Finanzkrise strittiges Thema
Umgekehrt warf Obama McCain vor, sich zu wenig um die Finanzkrise zu kümmern. Er selbst sehe derzeit kein wichtigeres Thema, sagte der Demokrat vor Journalisten. In den jüngsten Umfragen liegt Obama mit bis zu acht Prozentpunkten Vorsprung deutlich vor McCain. Beide Kandidaten treffen am Dienstagabend (Ortszeit) zu ihrem zweiten Fernsehduell aufeinander.

Republikaner legen Beschwerde ein
Die US-Republikaner haben Beschwerde gegen die Wahlkampf-Finanzierung des demokratischen Präsidentschaftskandidaten Barack Obama eingelegt. Das Nationalkomitee der Partei (RNC) forderte die Wahlkommission am Montag auf, die Finanzen von Obamas Kampagne zu untersuchen. Die Republikaner werfen Obama vor, gesetzliche Höchstgrenzen für Spendengelder überschritten und unzulässige Zuwendungen aus dem Ausland angenommen zu haben.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten
OE24 Logo