Geld

Abramowitsch verliert 20 Milliarden Dollar

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Die Finanzkrise hat Russlands Oligarchen mächtig zugesetzt: Sie verloren zusammen rund 100 Milliarden Dollar.

Voraussichtlich 63 Milliarden Euro Haushaltsdefizit 2009: Die weltweite Finanzkrise setzt Russland immer stärker zu. Vor allem der Verfall des Ölpreises bringt die Volkswirtschaft unter Druck.

Russland hatte seinen Haushalt für 2009 auf Grundlage eines Ölpreises von 95 US-Dollar (68 Euro) je Barrel (159 Liter) berechnet. Derzeit liegt der Barrelpreis jedoch deutlich unter 40 Dollar.

Rubel verliert an Wert
Laut dem russischen Finanzminister Alexej Kudrin muss die Bevölkerung mit einer weiteren Entwertung des Rubel rechnen – allein im Dezember stufte die Zentralbank die russische Währung acht Mal nach unten.

Krise trifft Oligarchen. Die gigantischen Vermögen der Oligarchen schmelzen dahin. Die sechs reichsten Russen haben seit Beginn der Krise 111 Milliarden Dollar (rund 80 Milliarden Euro) verloren. Allein das Vermögen von Russlands reichstem Mann, Oleg Deripaska, schrumpfte von mehr als 20 Milliarden Dollar auf 7,2 Milliarden.

20 Milliarden Minus
Ebenfalls viel Geld verlor Roman Abramowitsch, unter anderem Besitzer des Fußballklubs FC Chelsea. Von seinen ehemals stolzen 23,5 Milliarden Dollar sind 3,3 Milliarden Dollar übrig. Das macht ein dickes Minus von mehr als 20 Milliarden.

Herbe Verluste setzte es etwa auch für Wladimir Lissin, Chef des Stahlproduzenten Novolipetsk. Sein Erspartes schmolz in etwa dem gleichen Ausmaß - von einst 22,2 Milliarden Dollar auf aktuell 3,1 Milliarden Dollar.

Ähnlich hart traf es Alexej Mordaschow. Der Besitzer des Stahlgiganten Severstal saß noch im Sommer auf 22,1 Milliarden Dollar. Am Hungertuch nagt er noch immer nicht, aber jetzt sind es nur noch 3,5 Milliarden. Der Ex-Miteigentümer des Nickelproduzenten Norilsk Nickel, Mikhail Prokhorov, besitzt noch sechs Milliarden Dollar, nachdem er schon einmal 21,5 Milliarden hatte.

Schweres Jahr
Besser wird es so bald nicht. 2009 werde für Russland "das schwierigste der vergangenen neun Jahre“, warnt Finanzminister Kudrin.

Die renommierte russische Tageszeitung Kommersant reagierte mit einer ungewöhnlichen Initiative. Das Blatt verzichtete auf journalistische Beiträge und druckte auf 36 Seiten nur Bankrotterklärungen russischer Unternehmen.

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