19. November 2007 21:29
Um den zukünftigen Kurs von Volkswagen, wo Porsche demnächst die Mehrheit
übernehmen wird, gibt es schwere Differenzen zwischen Porsche-Chef Wendelin
Wiedeking und Miteigentümer Ferdinand Piëch.
Wiedeking soll massive Veränderungen bei VW planen, für die er die
Rückendeckung von Porsche-Aufsichtsratschef Wolfgang Porsche hat. Dessen
Cousin, der Österreicher Piëch, fürchtet jetzt um seine Macht. Denn seine
Position wird durch eine neue Porsche-Holding, die alle unternehmerischen
Ziele für die künftigen Teilkonzerne Porsche und VW vorgibt, geschwächt.
Marken-Politik
Umstritten ist der Plan von Piëch, Konzernmarken
wie VW oder Audi gegeneinander antreten zu lassen. So nehme der Audi A3 etwa
dem Verkaufsschlager Golf wichtige Stückzahlen weg. Geht es nach Wiedeking,
sollen VW-Töchter daher künftig nur noch als Regionalmarken positioniert
werden.
Bei den Luxus-Brands Bentley, Bugatti und Lamborghini, die Piëch einst
erworben hatte, soll Wiedeking überhaupt den Nutzen für VW bezweifeln. Zudem
plant der Porsche-Chef auch Eingriffe in die VW-Produktion. Er strebt nach
dem Vorbild von Toyota und Porsche eine effizientere Fertigung an.
Macht-Spiele
Ebenso für Spannung sorgt der Umstand, dass im
VW-Aufsichtsrat nach der Übernahme personelle Veränderungen anstehen.
Porsche kann dann zwei zusätzliche Mandate besetzen. Piëch würde gerne einen
Autoexperten als Gegengewicht zum Porsche-Chef holen. Im Gespräch ist aber
auch Wolfgang Porsche, der freilich auf der Seite Wiedekings steht.