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Autobauer drosseln Produktion

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Der Absatzmarkt stagniert - die Autobauer reagieren und drosseln ihre Produktion. BMW stoppt die Produktion für vier Tage.

Der deutsche Autobauer BMW fährt angesichts der schwächelnden Autonachfrage wie angekündigt seine Produktionskapazitäten zurück. Am Standort Leipzig ruhe in der letzten Oktober-Woche die Produktion, sagte ein Sprecher des Werkes der dpa am Dienstag. Insgesamt stünden die Bänder dort vier Tage lang still. Dadurch verringere sich der Ausstoß um 2.800 Autos. In Leipzig werden hauptsächlich 1er-BMW produziert.

Fahrzeuge werden umgeleitet oder nicht gebaut
Die Kürzung sei Teil der bereits angekündigten Produktionseinschnitte, ergänzte ein Sprecher des Konzerns. Nach einer Gewinnwarnung Anfang August hatte BMW angekündigt, 40.000 eigentlich für den US-Markt vorgesehene Fahrzeuge in andere Länder umzuleiten oder gar nicht erst zu produzieren. Geplant ist derzeit, 15.000 bis 20.000 Fahrzeuge umzuleiten und 20.000 bis 25.000 Autos nicht zu bauen.

Weitere Produktionskürzungen möglich
Über mögliche Einschnitte an anderen Standorten von BMW könnten derzeit keine Angaben gemacht werden, sagte der Sprecher. Ansonsten bleibe es bei den Aussagen von Vorstandschef Norbert Reithofer auf dem Autosalon in Paris vergangene Woche. Demnach behält sich BMW weitere Produktionskürzungen vor, um auf eine eventuell sinkende Nachfrage reagieren zu können.

Die Zentrale in München mache den Standorten allerdings nur Vorgaben hinsichtlich der Stückzahlen. Wie dies dann umgesetzt werde, sei den Kollegen vor Ort überlassen, sagte der Sprecher weiter. Neben flexiblen Arbeitszeitkonten könne die Produktion auch durch den Wegfall einzelner Schichten oder sogar ganzer Produktionstage zurückgefahren werden.

Keine Flaute bei VW
Der deutsche Volkswagenkonzern hingegen widersteht vorerst dem Nachfrageeinbruch infolge der Finanzkrise. "Der VW-Konzern hat sich in dem schwierigen Marktumfeld bisher erfolgreich geschlagen", wie Sprecher Michael Brendel am Dienstag in Wolfsburg mitteilte. Man beobachte die Marktentwicklung aber genau, fügte er hinzu. Im Gegensatz zu Marktführer VW hatten BMW, Opel, Mercedes und Ford Produktionskürzungen angekündigt. VW-Tochter Audi hatte am Dienstag sogar ein Rekordergebnis für den September gemeldet: über 95.000 Wagen bedeuteten einen Zuwachs von über 12 Prozent, wie es hieß.

Die VW-Aktie legte am Dienstag eine Achterbahnfahrt hin und stieg in der Spitze um 50 Prozent auf bis zu über 440 Euro. Am Nachmittag ging der Kurs auf rund 350 Euro zurück. Das bedeutete immer noch einen Anstieg von 19 Prozent gegenüber dem Vortag.

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