17. Dezember 2007 12:07
Das Portfolio aus ausgefallenen Krediten von Privat- und Geschäftskunden und
hat ein nominelles Volumen von rund 850 Mio. Euro und wird an Investoren aus
Frankreich, Schweden und Deutschland verkauft, teilte das Institut am Montag
mit.
Calyon S.A. und Intrum Justitia Group als Käufer
Ein
Konsortium aus Calyon S.A., eine Tochter der franzosischen Credit Agricole,
und der schwedischen Intrum Justitia Group übernimmt rund 640 Mio. Euro. Die
deutsche EOS Gruppe, die in Österreich mit dem EOS OID Inkasso-Dienst
vertreten ist, kauft wiederum Forderungen in Hohe von rund 210 Mio. Euro.
Ein Verkaufserlös wird von der Bank Austria nicht genannt. Laut Intrum
Justitia beläuft er sich für das von ihr mit übernommene 640-Millionen-Paket
jedoch auf nicht mehr als rund 100 Mio. Euro, das sind etwa 16 Prozent des
Nominales. Zwei Drittel dieses Portfolios besteht aus Krediten mit einer
durchschnittlichen Darlehensssumme von nur 14.000 Euro. Ein Drittel besteht
aus mit hypothekarischen Sicherheiten versehenen Krediten, so Intrum
Justitia in einer Aussendung.
"True Sale"-Transaktion
Bei dem Kreditverkauf durch die
BA-CA handelt es sich laut Bank Austria um eine "True Sale"-Transaktion,
d. h. die ausgefallenen Kreditforderungen gehen tatsächlich zur Gänze in das
Eigentum des Käufers über.
Verschlechterungsverbot schützt Kreditnehmer
Die betroffenen
Kunden sind ausschließlich Kreditnehmer, die ihren Zahlungsverpflichtungen
über einen längeren Zeitraum nicht mehr nachgekommen sind, die
Fälligstellung der verkauften Kredite liegt dabei mindestens elf Monate
zurück. In der Vergangenheit waren solche ausgefallenen Kredite an
Rechtsanwälte und Inkassodienste zum Inkasso weitergegeben worden. Die
Kreditnehmer sind durch ein gesetzliches Verschlechterungsverbot geschützt,
erklärt die Bank.
Käufer viel vorsichtiger als früher
In der Bank Austria
wird unterdessen bestätigt, dass die in Frage kommenden Käufer vorsichtiger
geworden sind. "Es gibt nach wie vor Interesse, die Käufer schauen aber viel
detaillierter auf das, was im Portfolio ist, verlassen sich nicht auf
externe Ratings", sagte am Montag der fürs Risikogeschäft verantwortliche
BA-CA-Vorstand Thomas Gross. Merklich zurückhaltend geworden seien dabei vor
allem US-Investmentbanken und Hedgefonds.
"Kein Notverkauf"
Gross betonte, dass der Verkauf der
ausgefallenen Kreditforderungen "kein Notverkauf" war. Abgewickelt wird der
Eigentumsübergang an den in nicht genanntem Maß wertberichtigten
Privatkrediten im Laufe des nächsten Jahres. Die Kunden werden von Bank und
Käufern dann im Detail informiert. Die Zustimmung der Kunden brauche es
nicht, weil - wie auch hier argumentiert wird - der Kunde, indem er bei der
Rückzahlung säumig wurde, den Kreditvertrag bereits einseitig gebrochen habe.
Weitere Kreditverkäufe hat die Bank Austria Creditanstalt (BA-CA) derzeit
nicht in der Pipeline.